Pro-ukrainische russische Kämpfer greifen Kursk und Belgorod an

Ukrainische Luftabwehr.
Ukrainische Luftabwehr. Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Heilika Leinus
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Während die russischen Streitkräfte erneut zivile Ziele in der Ukraine angegriffen haben, hat sich die Lage der ukrainischen Armee an der Front inzwischen verbessert.

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Drei in der Ukraine ansässige paramilitärische russische Gruppen behaupten, in Russland eingedrungen zu sein und dort gegen Regierungstruppen zu kämpfen. Die Gruppen Freedom of Russia Legion (FRL) und Siberian Battalion (SB) veröffentlichten Videos, die ihre Kämpfer in den russischen Regionen Belgorod und Kursk zeigen sollen.

Auf Telegram schreibt die Gruppe FRL: "Die Stadt Tetkino im Gebiet Kursk befindet sich vollständig unter der Kontrolle der russischen Befreiungskräfte. Die Putin-Armee verlässt zügig die Stadt, gibt ihre Stellungen auf und lässt schweres Gerät zurück."

Moskau: "Ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppen"

Moskau dementiert und sagt, man habe Angriffe in der Region abgewehrt. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Bilder von einem "Versuch, in russisches Territorium einzudringen", wie es hieß. Russische Truppen hätten die Ausrüstung ukrainischer "Sabotage- und Aufklärungsgruppen" und "Terroristen auf der Flucht" in der Nähe der Stadt Nekhoteyevka (Belgorod)zerstört. 

Angriffe auf Kryvyi Rih in der Nähe von Awdijiwka

Ein russischer Angriff auf die Stadt Kryvyi Rih in der Oblast Dnipropetrowsk hat zu einem Brand in einem Wohngebäude geführt und mindestens zwei Menschen getötet, bestätigte der Gouverneur Serhii Lysak. Über 30 Menschen, darunter ein Kind, wurden verletzt. Fünf von ihnen seien in einem ernsten Zustand und mussten operiert werden, so Lysak. Mindestens drei Angriffe wurden in der Stadt registriert, einer davon zielte auf ein neunstöckiges Gebäude, sagte Oleksandr Vilkul, Leiter der Militärverwaltung der Stadt.

Auch die Stadt Selydowe in der Nähe von Awdijiwka im Donbass wurde mit Raketen angegriffen. Nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft wurden mehr als 30 Wohngebäude beschädigt. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. Zudem habe die russische Armee eigenen Angaben zufolge das Dorf Newelske in der ostukrainischen Region Donezk erobert.

USA: 300 Millionen Dollar Hilfspaket für die Ukraine

Die US-Regierung kündigte am Dienstag ein weiteres Paket militärischer Hilfe für die Ukraine in Höhe von 300 Millionen Dollar an. US-Beamte sagten, dass die neuen Mittel aufgrund von Einsparungen bei Waffenverträgen verfügbar geworden seien. 

Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan kündigte das Paket am Dienstagnachmittag in einer Pressekonferenz im Weißen Haus an. "Wenn russische Truppen vorrücken und ihre Waffen abfeuern, hat die Ukraine nicht genügend Munition, um zurückzuschießen. Das kostet Gelände. Es kostet Menschenleben. Und es kostet uns, den Vereinigten Staaten und der NATO-Allianz, strategisch", sagte Sullivan.

Rathaus in Belgorod beschädigt

Unterdessen beginnt der Krieg, das Leben der Menschen in Russland zu beeinflussen. Laut Angaben Russlands ist das Rathaus der russischen Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Dabei seien zwei Frauen verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mit. 

Ölanlagen in Brand gesetzt

Dutzende ukrainische Drohnen und Raketen haben zwei Ölanlagen in Russland getroffen und in Brand gesetzt. Insgesamt hat die Ukraine laut Angaben Moskaus neun Regionen Russlands mit Langstreckendrohnen angegriffen. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seien insgesamt 26 ukrainische Drohnen abgefangen worden.

Russisches Militärflugzeug abgestürzt

Das russische Verteidigungsministerium berichtete, dass ein Militärflugzeug mit 15 Menschen an Bord nordöstlich von Moskau abgestürzt ist. Das Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 sei beim Start an einem Flugplatz in der Region Iwanowo verunglückt, weil eines der Triebwerke in Brand geraten sei. 

Russischen Angaben zufolge befanden sich acht Besatzungsmitglieder und sieben Passagiere im Flugzeug.

Selenskyj zeigt sich optimistisch

In einem Interview sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem französischen TV-Sender BFMTV, dass die Lage an der Front wesentlich besser sei als in den vergangenen drei Monaten. Der russische Vormarsch sei gestoppt worden und Russland würde in den Kämpfen zahlreiche Soldaten verlieren. Die Befestigungsanlagen seien inzwischen besser ausgebaut.

Unterdessen hat das russische Parlament den Deutschen Bundestag kritisiert. Falls Deutschland „Taurus“-Marschflugkörper an die Ukraine liefert, würde sich das Land zur  Kriegspartei machen. Der Bundestag müsse dies verhindern.

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