Nach dem tödlichen Luftangriff auf ein Hilfskonvoi hat Israel Konsequenzen gezogen. Zwei hochrangige Offiziere wurden entlassen, drei weitere wurden gerügt. Nun will Israel die humanitäre Hilfe in Gaza verstärken.
Nach dem tödlichen Luftangriff auf ein Hilfskonvoi, bei dem sieben Helfer der World Central Kitchen getötet worden sind, hat Israel zwei hochrangige Offiziere entlassen und drei weitere wegen ihres Vorgehens gerügt. Das teilte die israelische Armee mit.
"Es ist eine Tragödie", sagte Konteradmiral Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Armee, gegenüber der Presse. "Es ist ein schwerwiegender Fehler, für den wir verantwortlich sind. Es hätte nicht passieren dürfen, und wir werden sicherstellen, dass das nicht wieder passiert."
Nach dem Tod der internationalen Helfer:Innen hatte es weltweit einen Aufschrei der Empörung gegeben. Die Hilfsorganisationen in Gaza erklärten, dass sie all ihre Einsätze und Transportwege mit der israelischen Armee abstimmen. World Central Kitchen hat – wie viele andere NGOs – die Arbeit im Gazastreifen eingestellt. Ein Teil der Hilfslieferungen, die von Zypern mit einem Schiff transportiert worden waren, wurde nicht mehr in Gaza verteilt, sondern zurückgebracht.
Israel will mehr Grenzübergänge zu Gaza öffnen
Nach einem Telefongespräch mit US-Präsident Joe Biden gab das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu Pläne zur Wiedereröffnung des Grenzübergangs Erez zwischen Israel und dem nördlichen Gazastreifen bekannt.
Das erfolgte, nachdem Biden ankündigte, dass die künftige Unterstützung der USA für den Krieg im Gazastreifen davon abhänge, ob Israel mehr zum Schutz von Zivilisten und Helfern unternehme.
"Israel muss Maßnahmen ergreifen, um Schäden für die Zivilbevölkerung und die Sicherheit der Mitarbeiter zu verhindern", schrieb Biden auf X, ehemals Twitter.
Auch US-Außenminister Antony Blinken begrüßte die Entscheidung, wichtige Grenzübergänge zu Gaza zu öffnen. Er zweifelte jedoch an, ob das für eine drastische Verbesserung der humanitären Bedingungen im Gebiet ausreiche.
"Das sind positive Tendenzen. Aber was wirklich zählt, sind die Ergebnisse. Wir werden das in den nächsten Tagen und Wochen beobachten", sagte Blinken.
UN-Menschenrechtsrat verabschiedet Resolution
Derweil hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet, in der er die Länder auffordert, den Verkauf oder die Lieferung von Waffen an Israel einzustellen. Die Resolution ist nicht bindend. Damit soll der Druck auf Israel erhöht werden, die Waffen niederzulegen und die Kriegshandlungen einzustellen.