Papst verurteilt Abtreibung und Leihmutterschaft

Eine Frau steht auf dem Petersplatz.
Eine Frau steht auf dem Petersplatz. Copyright AP Photo / Gregorio Borgia
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Von Euronews mit AP
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Der Vatikan betrachtet Leihmutterschaft, Gender-Theorie und Geschlechtsumwandlungen als Bedrohung für die Menschenwürde.

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Die katholische Kirche ist strikt gegen Abtreibungen und Sterbehilfe. Papst Franziskus hat in einer neuen Erklärung betont, dass Abtreibungen und Leihmutterschaft schwerwiegende Verletzungen an der Menschenwürde darstellen. Auch die Gender Theorie wurde angeprangert.

Die Erklärung mit dem Titel "Dignitas Infinita" wurde nach langjähriger Vorbereitung vom vatikanischen Dikasterium für Glaubenslehre unter der Leitung von Kardinal Victor Manuel Fernández veröffentlicht und von Papst Franziskus genehmigt. Neben Abtreibung und Leihmutterschaft werden darin auch Themen wie Krieg, Armut, Migration, Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen thematisiert.

Leihmutterschaft würde Menschenwürde verletzen

Leihmutterschaft ist eine Form der Reproduktionstechnologie, bei der eine Frau ein Kind für eine andere Person oder ein Paar austrägt. Die Leihmutter wird entweder durch eine künstliche Befruchtung mit dem genetischen Material der Eltern oder durch die Implantation eines bereits befruchteten Eies empfangen. In "Dignitas Infinita" gibt die Katholische Kirche an, dass ein Kind so zu einem "bloßen Objekt" gemacht wird und die Würde der Frau aus Profitgründen verletzt wird.

Körper müsse akzeptiert und respektiert werden, wie er erschaffen wurde

In der Grundsatzerklärung wird auch betont, dass der Wunsch, über sich selbst zu bestimmen, darauf hinausläuft, "der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen". Es wird betont, dass ein menschliches Wesen, ungeboren oder nicht, immer als etwas Heiliges und Unantastbares betrachtet werden sollte.

Befürworter befürchten Diskriminierung aufgrund der Grundsatzerklärung

Transgender- und Leihmutterschaftsbeführworter haben das Dokument als veraltet und gefährlich verurteilt. Es sei ein Widerspruch zu dem erklärten Ziel der Kirche, die Würde aller Menschen anzuerkennen. Sie befürchten, dass das Dokument Gewalt und Diskriminierung gegen Transmenschen schüren wird.

Die Gründe für transfeindliche Beleidigungen oder Angriffe sind noch nicht ausreichend erforscht, so das Regenbogenportal. Laut einer Erhebung der EU-Grundrechteagentur gaben 58 Prozent der befragten trans Personen aus Deutschland an, in den letzten zwölf Monaten Diskriminierung oder Belästigung erfahren zu haben.

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