Trotz des orthodoxen Osterfests haben die russischen Einheiten ihre Angriffe auf die Ukraine fortgesetzt. In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw kam ein Mensch ums Leben, 17 weitere wurden verletzt.
Sowohl in der Ukraine als auch in Russland werden derzeit Ostern gefeiert. Dennoch war am Wochenende entlang der Front in der Ukraine von der Feiertagsruhe nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: laut Angaben Kiews wurden insgesamt 103 Kampfhandlungen und hunderte Luftangriffe registriert. Angegriffen haben die russischen Truppen aber nicht nur die ukrainischen Stellungen an der Front, sondern wie so oft auch zivile Wohngebiete samt Wohnhäusern.
In der Nacht zum Montag wurde Sumy zum Ziel der russischen Streitkräfte. Lokalen Medienberichten zufolge hat Russland mit Drohnen die ukrainische Infrastruktur attackiert. In Teilen der Region seien fließendes Wasser und Strom ausgefallen.
Der Brennpunkt der Kampfhandlungen war das Gebiet von Bachmut und Awdijiwka in der Ostukraine, beichteten die ukrainischen Medien. Dort habe die ukrainische Armee insgesamt 56 russische Angriffe zurückgeschlagen.
Außerdem griff Russland in der Nacht zum Sonntag die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw aus der Luft an. In der grötenteils russischsprachigen Stadt wurden eine Frau getötet und 17 weitere Menschen verletzt. 20 Wohnhäuser wurden beschädigt. Zahlreiche davon wurden von den russischen Bomben in Brand gesetzt. In den Wohngebieten in der Stadtmitte waren mehrere Explosionen zu hören, wie der Militärverwalter Oleh Sinegubow auf Telegram mitteilte. Die russische Armee soll dabei Gleitbomben und Kamikazedrohnen eingesetzt haben.
Charkiw liegt nur 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und könnte zum Brennpunkt des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine werden.
Unterdessen werten die ukrainischen Soldaten auf die Waffenlieferungen, die der Westen Kiew zugesagt hat. Da die Lage an der Front für die Ukraine immer schwieriger wird, sind einige westliche Länder nun auch flexibler, was die Reichweite der gelieferten Waffen angeht. Beispielsweise sagte der britische Außenminister David Cameron, er am Donnerstag Kiew besuchte, dass die Ukraine das Recht habe, mit britischen Waffen Ziele in Russland anzugreifen.