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Otto-Versand wegen Hijab-Angebot für Mädchen in Kritik: "Daran ist alles falsch!"

Der Online-Versandhändler steht in der Kritik, weil er Kopftücher für Mädchen anbot.
Der Online-Versandhändler steht in der Kritik, weil er Kopftücher für Mädchen anbot. Copyright  Otto Onlineshop
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Von Zara Riffler
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Im deutschen Online-Versandhaus Otto wurde der islamische Hijab für muslimische Mädchen "ab 5 Jahren" angeboten. "Wir leben in einer freien, offenen Gesellschaft, in der Kinder nicht unter ein Kopftuch gezwängt werden", kritisiert der FDP-Politiker Ullrich.

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In den sozialen Medien ist ein Angebot auf dem Online-Marktplatz des Versandhauses Otto heftig diskutiert worden. Ein Händler hatte zweiteilige Hijabs für Mädchen zwischen fünf und acht Jahren angeboten. Nach der Kritik hat Otto das Angebot für Kinder entfernt.

Der Händler warb für den islamischen Hijab damit, dass dieser ein leichtes Tragegefühl habe, strapazierfähig sei und den ganzen Tag lang perfekt sitze, "ganz ohne Verrutschen". Wörtlich hieß es: "So kann Ihr Kind ungestört spielen und sich frei bewegen, während es stilvoll bedeckt bleibt."

Zudem wurden komplette islamische Gebetskleider mit integriertem Hijab oder Partneroutfits für Mutter und Tochter angeboten. Die Hijabs für Mädchen zwischen fünf und acht Jahren seien laut der Beschreibung "ein zuverlässiger und modischer Begleiter, den Ihr Kind lieben wird".

"Daran ist alles falsch!"

Der Verkauf von Kinders-Hijabs sowie das Tragen von Hijabs sind in Deutschland nicht verboten. In Westeuropa wird allerdings islamische Verschleierung als Widerspruch zur Gleichberechtigung von Frau und Mann, zum Feminismus und westlichen Lebensstil gesehen. Menschenrechtler und Islamkritiker sehen das islamische Kopftuch als ein politisches Symbol und als Unterdrückung der Frauen und Mädchen.

Der FDP-Politiker Gerald Ullrich kritisiert: "An diesem Angebot vom Otto-Versand ist alles falsch!" Weiter sagte er auf den Kurznachrichtendienst X: "Wir leben in einer freien, offenen Gesellschaft, in der Kinder nicht unter ein Kopftuch gezwängt werden."

Otto stoppte Kinder-Hijab-Angebot

Viele Menschen in den sozialen Medien zeigten sich ebenfalls empört. Einige riefen dazu auf, den Versandhändler zu boykottieren.

Otto reagierte auf die Kritik und stoppte die entsprechenden Angebote für Kinder auf seinem Online-Marktplatz. Beim Marktplatz vom Otto-Versand kann jeder Händler gegen eine Gebühr seine Produkte verkaufen. Auch wenn Otto die Kinder-Hijabs nicht selbst anbot, so gab es doch auf der eigenen Website des Versandhauses die eigene Kategorie "Mädchenkopftücher".

Otto entfernte das Hijab-Angebot für Kinder
Otto entfernte das Hijab-Angebot für Kinder Otto

Auf der eigenen Homepage des externen Anbieters werden die Hijabs für Kinder weiter verkauft. "Insgesamt verkaufen derzeit rund 6200 Partner Waren über unseren Marktplatz", erklärte der Otto-Pressesprecher Ingo Bertram auf eine Anfrage der Zeitung Die Welt. "Es stimmt, dass ein Marktplatzpartner Kinder-Hijabs für 5- bis 8-Jährige bei uns verkauft hat."

Gegenüber der Bild-Zeitung sagte CSU-Politiker Stephan Mayer: "Der Hijab ist bei Muslimen ein Instrument der Unterordnung der Frau unter den Mann. Er ist mit unseren westlichen Werten der Gleichberechtigung und Gleichheit von Mann und Frau nicht vereinbar."

Auch betonte Mayer: "Wenn der Otto-Versand jetzt der Unterwerfung von minderjährigen muslimischen Mädchen in Deutschland Vorschub leistet, ist das bedenklich und enttäuschend. Das Versandhaus muss sich fragen, für welche Werte es steht."

Otto möchte nun intern prüfen, wie religiöse Symbole jedweder Art bei Produkten mit Bezug zu Kindern umgangen werden können.

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