Genfer Autosalon in Katar: Festival der automobilen Exzellenz 

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Von Guy Shone, Jack Parrock
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Die Klimakrise hat die Autobranche für immer verändert. Der Wettlauf um den Umstieg von Benzin- auf Elektroantrieb gewinnt an Fahrt. Die Technologie gestaltet das Autofahren neu. All das auf dem Genfer Autosalon in Katar.

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Die Multimilliarden-Dollar-Autobranche verändert sich in rasant. Diese Sonderausgabe von The Exchange kommt vom Genfer Automobilsalon in Katar, wo Spitzenvertreter weltweit führender Automarken den Übergang vom Benzin- zum Elektroauto zeigen.

Die Autogiganten in ständiger Bewegung

Laut Branchenanalysten gibt es kaum eine größere Industrie als die Autoindustrie. Laut IBISWorld wird die weltweite Autoindustrie auf über 4 Billionen Dollar geschätzt.

Der Sektor ist so groß, dass 7 % aller Arbeitsplätze in Europa mit dem Auto zu tun haben. Die Hersteller sind mit massiven Veränderungen konfrontiert, um ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.

Forscher prognostizieren einen enormen Anstieg der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, von denen bis Ende 2023 voraussichtlich 14 Millionen Stück verkauft werden.

The Exchange unterhielt sich mit Toyota, dem weltweit meistverkauften Autohersteller, und mit BMW, der laut Consumer Reports derzeit führenden Automarke, über ihre Zukunftsvisionen.

"Technologie und Innovation stehen bei Toyota im Mittelpunkt", erklärte Yazan Mustafa, Senior Dealership Director für Toyota im Nahen Osten.

Yazan Mustafa, Senior Dealership Director für Toyota im Nahen Osten
Yazan Mustafa, Senior Dealership Director für Toyota im Nahen Osteneuronews

"Toyota verfolgt eine mehrgleisige Strategie und investiert in verschiedene Technologien wie Elektro-, Brennstoffzellen-, Hybrid-, Benzin- und Verbrennungsmotoren. Sie werden alle miteinander kombiniert, um die Zukunft der Autoindustrie zu gestalten."

"Zwei Themen sind für uns sehr wichtig", sagte Dr. Matthias Hartel, Direktor für Vertrieb und Marketing bei BMW für den Mittleren Osten. "Erstens verfolgen wir sehr genau die Trends und das, was in der Welt passiert, und wir sehen, dass Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein immer mehr an Bedeutung gewinnen."

Dr. Matthias Hartel, Direktor für Vertrieb und Marketing bei BMW für den Mittleren Osten
Dr. Matthias Hartel, Direktor für Vertrieb und Marketing bei BMW für den Mittleren Osteneuronews

"Der zweite Teil, der für uns sehr wichtig ist, sind unsere Kunden. Wir hören sehr genau auf ihre Wünsche und was sie an Autos schätzen."

Kia macht große Fortschritte beim Verkauf von Elektroautos

Der koreanische Autoriese Kia hat in den vergangenen 12 Monaten ein stetiges Wachstum verzeichnet, wobei der Verkauf von umweltfreundlichen Autos in die Höhe schnellte. Der Verkauf von Elektrofahrzeugen ist im Vergleich zum Vorjahr um 87 % gestiegen.

"Wir konzentrieren uns auf eine Strategie, bei der die Elektrifizierung eine zentrale Rolle spielt", sagte Yaser Shabsogh, Kias Vizepräsident für kommerzielle Aktivitäten im Nahen Osten und Afrika.

"Außerdem sind unsere Fahrzeuge vollständig vernetzt und bieten den Kunden ein vollständig vernetztes Erlebnis, wenn sie in unseren Fahrzeugen sitzen. Darüber hinaus werden aufgrund des autonomen Fahrens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts praktisch alle unsere Fahrzeuge autonom oder autonom-bereit sein, d.h. man kann sehr leicht an diesen Punkt gelangen, wenn man das möchte. Wir konzentrieren uns zudem auf die Entwicklung einer neuen Art von Fahrzeugen, nämlich maßgeschneiderter Fahrzeuge. Das bedeutet Individualisierung auf höchstem Niveau", sagte er gegenüber The Exchange.

Yaser Shabsogh, Kia-Vizepräsident für kommerzielle Aktivitäten im Nahen Osten und Afrika, im Gespräch mit Guy Shone (li.)
Yaser Shabsogh, Kia-Vizepräsident für kommerzielle Aktivitäten im Nahen Osten und Afrika, im Gespräch mit Guy Shone (li.)euronews

Kia war zusammen mit vielen anderen Automarken in Doha, um neue Ideen auszutauschen und branchenweite Probleme zu lösen. Doch was steckt hinter der Idee, eine Veranstaltung, die ein Synonym für Europa ist, in Katar zu veranstalten?

"Alles begann im Juli 2020", erklärt Sandro Mesquita, Generaldirektor des Genfer Autosalons.

"Ich erhielt einen Anruf von Seiner Exzellenz Akbar al-Baker, der mich fragte, ob ich daran interessiert sei, eine Ausgabe des Internationalen Genfer Autosalons in Doha zu organisieren und den gesamten Prozess zu übernehmen. Wir sagten uns, warum sollten wir uns auf eine einzige Veranstaltung beschränken und nicht über ein größeres Projekt nachdenken und gemeinsam ein völlig neues Konzept entwickeln? Und so kamen wir auf die Idee eines Festivals der automobilen Exzellenz. Und deshalb sind wir heute hier in Doha zu dieser ersten Ausgabe."

Sandro Mesquita, Generaldirektor des Genfer Autosalons
Sandro Mesquita, Generaldirektor des Genfer Autosalonseuronews

Klassisches Design für die moderne Welt

Aber nicht nur in Doha brennt man für Autos. Martijn Van Dijk rüstet in den Niederlanden mit seinem Unternehmen Voiture Extravert Oldtimer umweltfreundlich um.

Da viele Oldtimer Probleme haben, die Emissionsnormen zu erfüllen, sieht Martijn Van Dijk in diesem Geschäft eine Mission.

"Wir wollen Farbe zurück auf die Straße bringen. Wir lieben Oldtimer und finden es schade, keine mehr zu sehen", sagte er gegenüber The Exchange.

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Jack Parrock (li.) mit Martijn Van Dijk vor einem alten Porsche mit Elektro-Antrieb
Jack Parrock (li.) mit Martijn Van Dijk vor einem alten Porsche mit Elektro-Antriebeuronews

Martijn und sein Team zeigten The Exchange einen Porsche 911 aus den 1960er-Jahren, den sie komplett zu einem Elektrofahrzeug umgebaut hatten.

Voiture Extravert wurde 2016 gegründet. Die motorlosen 911er-Karosserien kommen aus Deutschland. Darin wird ein von der Firma selbst entwickeltes hoch spezialisiertes Elektromotorsystem eingebaut. 

Die Reichweite beträgt 400 Kilometer und jedes Auto verfügt über die beste digitale Ausstattung, aber sie sind nicht billig. Der Mindestpreis pro Auto liegt bei 350.000 Euro. 

"Allein die Restaurierung eines Oldtimers, und zwar auf dem Niveau, auf dem wir ihn restaurieren, kostet normalerweise leicht 200.000 Euro", erklärt Martijn.

Ein Mitarbeiter von Voiture Extravert arbeitet daran, einen Oldtimer in ein Elektrofahrzeug umzuwandeln
Ein Mitarbeiter von Voiture Extravert arbeitet daran, einen Oldtimer in ein Elektrofahrzeug umzuwandelneuronews

"Natürlich machen wir die Dinge sehr intelligent. Wir machen es in einer kleinen Serienproduktion, was es kosteneffizienter macht, aber das ist ein wirklich großer Teil unseres Selbstkostenpreises."

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Zehn Autos haben sie bereits verkauft, in diesem Jahr sollen es zwölf werden, die an Kunden in aller Welt ausgeliefert werden.

Die Klimakrise hat die Autobranche für immer verändert. Der Wettlauf um den Umstieg von Benzin- auf Elektroantrieb gewinnt an Fahrt. Die Technologie gestaltet das Autofahren neu. Doch trotz dieser beispiellosen Umwälzung zeigt die Roadmap für den Automobilsektor weiterhin starke Anzeichen für Wachstum.

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