COP28 in Dubai: Wird es umsetzbare Lösungen für die Klimakrise geben?

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Von Guy Shone, Jane Witherspoon
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In dieser The Exchange-Folge geht es um die UN-Klimakonferenz in Dubai. Wir sprechen mit der Regionalleiterin von Greenpeace und der Vizepräsidentin von LinkedIn. Beide fordern dringendes Handeln zur Rettung des Planeten.

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Die COP28 begrüßt Politiker, CEOs und Klimaaktivisten in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten, um das größte Problem unseres Planeten zu lösen. Der Druck ist größer denn je. Nach Angaben der UN bietet die COP28 eine ideale Gelegenheit, alles für einen Neustart zu überdenken und die Klima-Agenda neu auszurichten.

Geschichte der Klimakonferenz

Auf der COP21 im Jahr 2015 einigte sich die Welt darauf, die globale Erwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Und in weniger als sieben Jahren sollten die Emissionen um 43 Prozent gesenkt werden, um dieses Ziel zu erreichen. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieses Ziel nicht erreicht wird.

Auf der COP28 werden Staatschefs und hochrangige Regierungschefs mit über 70.000 Delegierten zusammentreffen, um einen neuen weltweiten Ansatz zum Handeln zu koordinieren. Das sind ambitionierte Absichten von Politikern und Wirtschaftsführern, aber was denken die Aktivisten?

Wie bringt man Politiker zum Handeln?

Greenpeace steht seit 54 Jahren an der Spitze des Umweltaktivismus. Das Netzwerk aus 15.000 Freiwilligen erstreckt sich inzwischen auf 55 Länder.

Guy Shone hat die Geschäftsführerin für den Nahen Osten und Nordafrika Ghiwa Nakat, gefragt, wie die COP28 dazu beitragen kann, dass Politiker mehr handeln und weniger reden.

"Jetzt ist mehr denn je ein Handeln erforderlich", sagte sie. "Diese UN-Klimakonferenz ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Erstens: Bei dieser COP wird die erste globale Bestandsaufnahme beschlossen. Das ist der wichtigste Mechanismus, anhand dessen wir den Fortschritt und die gemeinsamen Anstrengungen für das Pariser Abkommen bewerten. Es ist jetzt offensichtlich, dass die Welt hinter den Zielen des Abkommens zurückbleibt. Deshalb müssen die Staats- und Regierungschefs der Welt auf der COP28 einen Weg aufzeigen, um die Klimaschutzmaßnahmen zu beschleunigen und die Lücken zu den 2030-Zielen zu schließen."

"Die Staats- und Regierungschefs der Welt müssen dringend dafür sorgen, dass die 1,5 Grad in Reichweite bleiben. Um das zu erreichen, müssen wir die globalen Emissionen bis 2030 halbieren. Deshalb sollten wir auf der COP28 die Entscheidung treffen, den Ausbaufossiler Brennstoffe sofort zu stoppen."
Ghiwa Nakat

Ein Herz für den Planeten

An der COP28 nehmen aber nicht nur Regierungsbeamte und Aktivisten teil. Euronews-Reporterin Jane Witherspoon blickt auf die Vorbereitungen der Veranstaltung. Sie traf einen Aktivisten, der sich zum Ziel gesetzt hatte, bei der COP neuen Tatendrang zu wecken.

Die diesjährige UN-Klimakonferenz in Dubai hat das Ziel, die internationale Gemeinschaft in Klimafragen zu vereinen und auf den Versprechen der letztjährigen Veranstaltung in Sharm el-Sheikh aufzubauen.

Toby Gregory ist ein Abenteurer und Umweltaktivist, der die Initiative "Row to COP" gegen Plastikmüll ins Leben gerufen hat.

"60 bis 90 Prozent der Verschmutzung, die sich nicht nur an unseren Küsten, sondern weltweit ansammelt, besteht aus Plastik", erklärt Toby Gregory. "Wir werden daher um die Küste der Vereinigten Arabischen Emirate rudern. Das wird etwa zwei Monate dauern. In dieser Zeit werden wir das Boot CEOs, Lehrern, Schülern und allen anderen überlassen, denen der Planet am Herzen liegt."

Nachhaltige Initiativen der Expo City Dubai

Die Expo City Dubai ist der Austragungsort der diesjährigen Veranstaltung, zu der rund 70.000 Delegierte, Staatsoberhäupter und Regierungschefs erwartet werden.

TGP International ist eine Agentur für das Gastgewerbe und den Lebensmitteleinzelhandel. Als Berater der Expo City Dubai überwacht sie das gesamte F&B für den COP28-Standort in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Sie engagiert sich für die globale Nachhaltigkeitsagenda und betont die Bedeutung der Rolle der Lebensmittel- und Getränkeindustrie bei der Bekämpfung des Klimawandels.

"Bei TGP International bauen wir auf die Zusammenarbeit mehrerer Beteiligter, wie lokalen Lieferanten, Gemeinden und Regierungsbehörden, um sicherzustellen, dass die nachhaltigen Initiativen nicht nur effektiv umgesetzt, sondern auch einer umweltbewussten Kundschaft kommuniziert werden", erklärt Faida Sabouneh, Managerin für Lebensmittelsicherheit und Nachhaltigkeit bei TGP International.

Während die Vereinigten Arabischen Emirate die Welt zur COP28 begrüßen, werden alle Augen darauf gerichtet sein, gemeinsam umsetzbare Lösungen für die Klimakrise zu finden.

Ist ein weltweiter Wandel zu grüner Wirtschaft realistisch?

Laut einem Bericht von LinkedIn verfügt nur jeder achte Arbeitnehmer über die erforderlichen Möglichkeiten, die Netto-Null-Ziele zu erreichen.

LinkedIns Vizepräsidentin für globale öffentliche Politik, Sue Duke, spricht über die ihrer Meinung nach dringend notwendigen Reformen auf dem Arbeitsmarkt:

"Ein grüner Job ist ein Job, dessen Ziel die Bekämpfung des Klimawandels ist", sagt sie. "Dazu zählen Berufe wie Windkraftanlagen-Techniker, Solarberater und Umweltingenieure. Für diese grünen Jobs benötigt man viele grüne Fähigkeiten. Man sieht die Auswirkungen diese grünen Fähigkeiten auch wirklich. Es sind Fähigkeiten, die entweder die Umweltverschmutzung beseitigen oder natürliche Ressourcen schonen. Diese grünen Fähigkeiten werden auch auf eine ganze Reihe traditioneller Berufe angewendet. Zu den Top-Jobs, bei denen grüne Kompetenzen zum Einsatz kommen, gehören Berufe wie Fuhrparkmanager, Datenwissenschaftler und Mediziner. Es sind also keine grünen Jobs an sich, sondern Jobs, die stets umweltfreundlicher werden."

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In weniger als sieben Jahren werden wir wissen, ob die Kohlenstoff-Emissionen um 43 Prozent reduziert wurden, um die globale Erwärmung auf mehr als 1,5 Grad zu stoppen. Doch laut Experten wird das Ziel für 2030 weit verfehlt. Der Druck auf Politiker und CEOs ist enorm. Wie wir von unseren Gästen gehört haben, muss die COP28 etwas Sinnvolles leisten, nicht nur, um unsere Zukunft zu retten, sondern auch, um Probleme wie Hunger und sauberes Wasser anzugehen.

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