Hitzewellen sind in Europa im Anmarsch. Hier sind fünf Gesundheitsrisiken, die durch extreme Hitze verursacht werden können.
Europa muss sich diese Woche auf brutale Hitzewellen einstellen. In Teilen Italiens, Spaniens und Griechenlands klettern die Temperaturen auf über 40 Grad Celsius.
Mit dem Klimawandel werden schwüle Sommer immer häufiger - und sie können gefährlich sein. Im Jahr 2022 starben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allein in Europa fast 62 000 Menschen an extremer Hitze.
2022 starben in Europa 62 000 Menschen an extremer Hitze
Hitzewellen können zwar jeden treffen. Insbesondere Menschen, die im Freien arbeiten, Ältere, Kleinkinder, Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Sie haben ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme.
Doch die Folgen von Hitzewellen sind durchaus vorhersehbar und vermeidbar. Deshalb ist es wichtig, die Risiken zu kennen, um sich zu schützen.
Hier sind fünf Gesundheitsrisiken, die durch extreme Hitze entstehen können:
1. Hitzeerschöpfung und Hitzschlag
Zu einem Hitzschlag kommt es, wenn der Körper durch übermäßigen Wasser- und Salzverlust überhitzt, meist durch Schwitzen. Es ist ratsam, sich an einem kühlen Ort ausruhen und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Wenn sich jemand jedoch nicht innerhalb von 30 Minuten abkühlen kann, kann sich die Hitzeerschöpfung zu einem Hitzschlag ausweiten, der einen medizinischen Notfall darstellt.
Zu den Symptomen eines Hitzschlags gehören ein schneller Herzschlag, Kurzatmigkeit, Verwirrung, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit.
2. Verschlimmerung von Gesundheitsproblemen
Wenn die Tage heiß sind die Hitze über Nacht nicht runtergeht, kann der menschliche Körper Schwierigkeiten haben, seine Innentemperatur zu regulieren,** und Herz und Nieren müssen mehr arbeiten, um den Körper kühl zu halten.
Das kann bestehende Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten, Diabetes und Asthma verschlimmern.
Der WHO zufolge ist Hitzestress die Hauptursache für wetterbedingte Todesfälle. Es ist vorherzusehen, dass die alternde Bevölkerung Europas und die Verbreitung chronischer Krankheiten die hitzebedingten Gesundheitsrisiken in den kommenden Jahren erhöhen werden.
3. Schlechte Luftqualität
Hitzewellen können die Luftqualität verschlechtern, indem sie intensivere Waldbrände verursachen und die Luft verschmutzen - eine "tödliche Kombination", wie europäische Klimawissenschaftler sagen.
Die Luftverschmutzung verschlimmert Lungenkrankheiten wie Asthma und erhöht das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen aufgrund der erhöhten Blutviskosität.
4. Schlechte psychische Gesundheit
Hohe Temperaturen können zu Stress, Reizbarkeit, Angstzuständen und kognitiven Beeinträchtigungen führen, insbesondere bei Menschen mit bereits bestehenden psychischen Erkrankungen.
Dies ist auf eine Kombination aus unterbrochenem Schlaf, physiologischen Reaktionen auf extreme Hitze und körperlichem Unbehagen zurückzuführen, die Forscher in einem Bericht aus dem Jahr 2023 als "Nährboden für psychische Probleme" bezeichneten.
5. Unfälle und belastete Gesundheitssysteme
Hitzewellen können zu Stromausfällen und Verkehrsstörungen führen, was wiederum die medizinische Versorgung beeinträchtigen kann - und das genau zu einem Zeitpunkt, an dem noch mehr Menschen versorgt werden müssen.
Hitzestress führt auch dazu, dass sich die Aufmerksamkeit und das Urteilsvermögen der Menschen "verschlechtern", so die schwedische Behörde für Arbeitsumwelt. Dies kann das Risiko von Verkehrs- und Arbeitsunfällen erhöhen, insbesondere für Menschen, die im Freien arbeiten.