Deutschland ergreift Maßnahmen gegen Todesfälle durch Hitzewellen und zieht Lehren aus Frankreich

Ein Mann nutzt die kühlen Morgenstunden für einen Lauf auf einer kleinen Straße am Stadtrand von Frankfurt.
Ein Mann nutzt die kühlen Morgenstunden für einen Lauf auf einer kleinen Straße am Stadtrand von Frankfurt. Copyright AP Photo/Michael Probst
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Von Euronews Green mit APTN
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Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte, dass Deutschland Lehren aus Frankreich ziehe, das nach einer verheerenden Hitzewelle im Jahr 2003, die rund 15.000 Todesopfer forderte, zahlreiche Maßnahmen ergriffen habe.

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Der Gesundheitsminister des Landes sagte, das französische Beispiel sei ein "gutes Modell" dafür, was getan werden kann, um die Gesundheitsrisiken zu verringern.

Die deutsche Regierung startet eine Kampagne gegen die Todesfälle durch Hitzewellen, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger und intensiver werden.

Lauterbach sagte, das französische Beispiel sei ein "gutes Modell" dafür, was getan werden kann, um die Gesundheitsrisiken zu verringern, insbesondere für ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Obdachlose.

Der so genannte "Plan Canicule" umfasst ein farbcodiertes Warnsystem mit vier Stufen, die sich nach der Temperatur, den öffentlichen Kühlsystemen und der Bereitschaft des Gesundheitswesens richten.

"Es ist relativ einfach, sie (die Risikogruppen) zu retten, wenn man einen Plan hat", sagte er vor Reportern in Berlin.

Deutschland gibt Warnungen vor drohenden Hitzewellen heraus

Neben der Einrichtung einer speziellen Website für Städte und Gemeinden, auf der sie die von ihnen zu ergreifenden Maßnahmen festlegen können, prüfen die Behörden laut Lauterbach auch, wie sie am besten vor drohenden Hitzewellen warnen können.

Umweltministerin Steffi Lemke sagte, die globale Erwärmung verursache neue Gesundheitsrisiken in Europa, denen man mit Maßnahmen wie der Bereitstellung von mehr Schatten und kühlen Plätzen in Städten während Hitzewellen begegnen könne.

Die deutsche Regierung sagte, dass sie eine Kampagne startet, um den lokalen Behörden dabei zu helfen, zu verhindern, dass gefährdete Menschen während Hitzewellen sterben.

Der deutsche Plan könnte gezielte Maßnahmen für kranke und ältere Menschen zur Aufklärung über die Symptome eines Hitzeschlags oder sogar Kühlräume und kostenlose Wasserspender umfassen.

Im vergangenen Jahr erlebte Deutschland extreme Hitzewellen, anhaltende Dürreperioden und eine Rekord-Sonnenscheindauer, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Es war eines der wärmsten Jahre in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die Bundesregierung sah jedoch keinen Bedarf für einen nationalen Hitzeaktionsplan, sondern verließ sich bei der Bewältigung der extremen Temperaturen auf die lokalen Behörden. Doch bisher haben nur sehr wenige einen Plan aufgestellt.

Lauterbach will sich nun in den kommenden Wochen mit Vertretern verschiedener Bereiche treffen, um auf einen nationalen Hitzeschutzplan hinzuarbeiten.

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