EU-Korruptionsskandal: Eva Kaili verlässt das Gefängnis

Sichtlich erleichtert: Eva Kaili verlässt mit ihrem Anwalt am Morgen die U-Haft in Brüssel.
Sichtlich erleichtert: Eva Kaili verlässt mit ihrem Anwalt am Morgen die U-Haft in Brüssel. Copyright SIMON WOHLFAHRT / AFP
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Von Euronews mit dpa
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Im EU-Korruptionsskandal darf die ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, darf das Gefängnis unter Auflagen verlassen.

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Die wegen des Korruptionsskandals um das Europaparlament abgesetzte Vizepräsidentin Eva Kaili ist heute Morgen aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

"Meine Tochter wartet auf mich"

Videoaufnahmen zeigen, wie sie nach über vier Monaten im Gefängnis wieder an ihrem Haus in Brüssel ankommt – sichtlich erleichtert. "Ich danke Ihnen. Meine Tochter wartet auf mich. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt wieder bei ihr sein kann", sagte die Griechin vor der Presse.

Nach vier Monaten in Haft wird die Griechin die verbleibende Untersuchungshaft zu Hause, mit einer elektronischen Fußfessel, verbringen. Sie war am 9. Dezember verhaftet worden, nachdem in ihrer Brüsseler Wohnung mehrere Taschen voller Bargeld gefunden worden waren.

Sie war in dem EU-Korruptionsskandal die letzte Verdächtige, die ihre Untersuchungshaft im Gefängnis verbrachte. 

Der Bestechungsskandal war Ende des vergangenen Jahres öffentlich geworden. Dabei geht es um mutmaßliche Einflussnahme auf Entscheidungen des EU-Parlaments durch die Regierungen von Katar und Marokko.  Den Beschuldigten wird Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Zuvor war bereits Antonio Panzeri, der als Schlüsselfigur in dem Korruptionsskandal gilt, aus dem belgischen Gefängnis entlassen worden. Auch er steht unter Hausarrest und trägt eine elektronische Fußfessel. Er hatte im Januar eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft unterschrieben, in der er umfassende Zusammenarbeit zur Aufklärung des Skandals zusagt. 

Der belgische Europaabgeordnete Marc Tarabella wurde bereits am Dienstag in den Hausarrest entlassen. Er betonte, er habe sich "nichts vorzuwerfen" und sei "erleichtert, nach dieser großen Belastungsprobe wieder mit seiner Familie vereint zu sein".

Nach Kailis Freilassung stehen alle fünf Hauptbeschuldigten im Korruptionsskandal nun unter Hausarrest und warten auf ihr Urteil. Einen Termin für den Prozess gibt es noch nicht.

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