Innovation und Kostenersparnis: Italienische Inseln testen "Micro-Stromnetze"

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Von Aurora Velez
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Inseln wie Favignana und Lampedusa sind aufgrund ihrer Insellage Mikrolabore des BloRin-Modells für die Erzeugung, den Austausch und den Verkauf von Solarenergie. Fünfzehn Privatpersonen testen das Modell.

Die Mittelmeer-Inseln Lampedusa und Favignana testen energetische "Micro-Stromnetze" gestützt auf erneuerbare Energien und "Blockchain"-Technologie. Vincenzo Tenerello ist mit seinem Unternehmen auf Favignana an diesem Projekt beteiligt: Er ist Verbraucher, aber auch Erzeuger von Energie dank "BloRin" (Blockchain for the decentralized management of Renewables), ein sicheres Daten-System zwischen Nutzern ohne Mittelsmänner, eine "Blockchain" wie die der Kryptowährungen. Wie funktioniert das?

"Ich bin ein Teil der Blockchain", sagt der Leiter der Abteilung für Energieverteilung SEA. "Die Energie, die ich mithilfe von Photovoltaikmodulen erzeugen kann und nicht verbrauche, kann ich im Netz verkaufen, ich kann sie meinem Nachbarn oder jemandem geben, der derselben Blockchain angehört. Je mehr wir sind, desto mehr sparen wir."

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Vincenzo Tenerello ist mit seinem Unternehmen auf Favignana an diesem Projekt beteiligteuronews

Inseln sind Mikrolabore

Kleine Inseln wie Favignana sind aufgrund ihrer Insellage Mikrolabore des BloRin-Modells für die Erzeugung, den Austausch und den Verkauf von Solarenergie. Fünfzehn Privatpersonen testen es.

Ein Forscherteam der Universität Palermo hat das Projekt 2017 entwickelt.

Die Projektleiterin stellt den Prototypen vor, auf dessen Grundlage man die Stromzähler entwickelt hat. Das Modell garantiert - wie bei der Blokchain - Transparenz im Prozess (Verbrauch, Verwaltung und Koordination mit den Energieversorgern).

"Das ist ein EMS BloRin, ein System, um Energie zu verwalten", erklärt Eleanora Riva . "Es misst entweder den Strom, der in das Haus fließt, oder den Strom, der aus dem Haus fließt. Diese Messung wird dann zur Registrierung und Zertifizierung an die Blockchain-Plattform weitergeleitet."

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BloRin-Projektleiterin Eleanora Rivaeuronews

Fakten & Zahlen

Das Gesamtbudget von BloRin beträgt fast 2 Millionen Euro, wovon 86,69%  von der EU-Kohäsionspolitik und die restlichen 13,31% von den vier am Projekt beteiligten Energieunternehmen aufgebracht wurden:  SEA und Selis sind Verteilernetzbetreiber auf den beiden Inseln. Exalto ist ein Unternehmen für Energiedienstleistungen und Innovation, Regalgrid ist ein Unternehmen für Energietechnologie.

Innovation und Technologie

ICT, eine Informations- und Kommunikations-Technologie ist ein zentrales Element: Mithilfe einer App wissen die Nutzer in Echtzeit, wie viel Energie produziert wird und wie viel das Netz benötigt. Pierluigi Gallo, assozierter Professor in Computerwissenschaft, Universität Palermo:

"In manchen Fällen fließt die Energie nicht nur vom Netz ins Auto, sondern auch umgekehrt. Die Autobatterie kann schwankende Energieversorgung ausgleichen, das ist etwas ganz Neues und dafür brauchen wir die bidirektionalen Ladestationen."

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Pierluigi Gallo, assozierter Professor in Computerwissenschaft, Universität Palermoeuronews

Favignana, "der Schmetterling auf dem Meer", strebt ebenso wie Lampedusa - in Richtung grüne Energie-Selbstversorgung.

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