Faktencheck: Israel in der Kritik wegen Video zu Hilfslieferungen in den Gazastreifen

Diese Aufnahme von Zelten sorgte im Netz für Empörung.
Diese Aufnahme von Zelten sorgte im Netz für Empörung. Copyright Euronews
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Von Sophia Khatsenkova
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Israel steht wegen eines Videos in der Kritik, in dem Hilfslieferungen gezeigt werden, die angeblich den Gazastreifen erreicht haben.

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Wegen eines Videos, in dem Israel Hilfslieferungen aufzählt, die angeblich seit Kriegsbeginn den Gazastreifen erreicht haben, steht der Staat in der Kritik.

Das Video wurde auf dem offiziellen X-Account des Staates Israel veröffentlicht.

Darin wehrt sich die Regierung gegen Vorwürfe, wichtige Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu blockieren.

Kurz nach der Veröffentlichung machten X-Nutzer:innen darauf aufmerksam, dass einige der Bilder in dem Video nicht im Gazastreifen entstanden sind.

Gegen Ende des inzwischen gelöschten Clips sind Zelte und Ausrüstung zu sehen, die Israel angeblich den Menschen im Gazastreifen zur Verfügung gestellt hat.

Aufnahmen von der moldawisch-ukrainischen Grenze

Eine umgekehrte Bildsuche zeigt jedoch, dass die Aufnahmen im März 2022 an der moldawisch-ukrainischen Grenze gemacht wurden.

Sie zeigen Zelte für Menschen, die damals vor der russischen Invasion flohen. Einige X-Nutzer:innen zeigten sich verärgert und beschuldigten Israel der Propaganda.

Der offizielle X-Account Israels hat inzwischen eine Stellungnahme zur Kontroverse veröffentlicht.

Darin heißt es: "Das Foto diente nur zur Veranschaulichung und das hätten wir im Video angeben müssen. In Zukunft werden wir unser Bestes tun, um die Transparenz der Bilder, die wir veröffentlichen, zu gewährleisten."

Wenige Tage vor Erscheinung des Clips hatten die Vereinten Nationen davor gewarnt, dass der Gazastreifen vor einer Hungersnot stehe.

Demonstrationen blockieren Weg für Hilfslieferungen

In letzter Zeit haben dutzende israelische Demonstrant:innen immer wieder Sitzstreiks veranstaltet, um den Weg für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu blockieren.

Ohnehin steht die humanitäre Hilfe für die Palästinenser:innen in der Region auf der Kippe:

Nachdem der israelische Geheimdienst Mitglieder des Hilfswerks UNRWA, das Hilfsmaßnahmen vor Ort koordiniert, beschuldigt hatte, bei der Vorbereitung des Angriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober geholfen zu haben, haben die USA und andere wichtige Geldgeber die Zahlungen an das UNRWA ausgesetzt.

Der EU-Spitzendiplomat Josep Borrell kritisierte die Entscheidung scharf und bezeichnete die Streichung der Mittel für das Hilfswerk als "unverhältnismäßig und gefährlich".

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