Europäische Flugzeuge sind so sicher wie nie zuvor!

Ein Airbus A321 der Lufthansa hebt bei Sonnenaufgang in Lissabon ab
Ein Airbus A321 der Lufthansa hebt bei Sonnenaufgang in Lissabon ab Copyright Armando Franca/The AP/File
Copyright Armando Franca/The AP/File
Von Saskia O'Donoghue
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Gute Nachrichten für nervöse Flieger: Die Flugzeuge in Europa sind so sicher wie noch nie. Noch besser ist, dass Europa seit 2018 ein Todesfallrisiko von Null aufweist. Interessant ist, dass der größte Anteil der registrierten Unfälle auf den Zusammenbruch des Fahrwerks zurückzuführen ist.

WERBUNG

Der Flugverkehr in Europa ist so sicher wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen, so eine neue Studie der International Air Transport Association (IATA).

Die Ergebnisse des jährlichen Sicherheitsberichts 2023 für die weltweite Luftfahrt zeigen, dass sich allein in Europa die Unfallrate von 0,98 pro 1 Millionen im Jahr 2022 auf 0,48 Unfälle im Jahr 2023 verbessert hat.

Diese Statistik ist deutlich besser als der 5-Jahres-Durchschnitt des Kontinents von 0,77 Unfällen pro eine Million.

Noch besser ist, dass Europa seit 2018 ein Todesfallrisiko von Null aufweist. Interessant ist, dass der größte Anteil der registrierten Unfälle auf den Zusammenbruch des Fahrwerks zurückzuführen ist, was passiert, wenn die Flugzeugmechanik nicht richtig funktioniert.

Wie steht es um die Flugsicherheit im Rest der Welt?

Laut AITA macht die Luftfahrt weltweit weiterhin beeindruckende Fortschritte bei der Sicherheit, wobei Europa eine der sichersten Regionen ist. Die meisten Regionen wiesen im Vergleich zu 2022 eine verbesserte Unfallrate auf - mit Ausnahme von Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum.

Während im Jahr 2023 in keiner Region ein Flugzeugrumpfschaden auftrat, verzeichnete der asiatisch-pazifische Raum einen tödlichen Turboprop-Rumpfschaden. Dabei handelte es sich um einen Unfall mit Kontrollverlust in Nepal im Januar 2023, bei dem 72 Menschen ums Leben kamen.

In Nordamerika gab es keine tödlichen Unfälle, aber die Rate aller Unfälle stieg von 0,53 pro eine Million Flüge im Jahr 2022 auf 1,14 im Jahr 2023.

Dennoch ist diese Zahl immer noch besser als der 5-Jahres-Durchschnitt für die Region von 1,21 pro eine Million.

"Die Sicherheitsleistung 2023 zeigt weiterhin, dass das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel ist. Die Luftfahrt räumt der Sicherheit höchste Priorität ein, und das zeigt sich auch in der Leistung von 2023. Im Jet-Betrieb gab es keine Verluste am Rumpf oder Todesfälle. Das Jahr 2023 wies zudem das niedrigste Todesfallrisiko und die niedrigste Unfallrate aller Zeiten auf."
Willie Walsh
IATAs Generaldiektor

Mit dem zunehmenden Flugaufkommen stieg auch die Sicherheit an Bord

Im Jahr 2023 gab es rund 37 Millionen Flugbewegungen - sowohl mit Düsenflugzeugen als auch mit Turboprop-Flugzeugen - was einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Über alle Flugbewegungen hinweg lag die Unfallrate bei 0,80 pro eine Million - das entspricht einem Unfall pro 1,26 Millionen Flüge. Das ist nicht nur eine Verbesserung gegenüber 1,30 im Jahr 2022, sondern auch die niedrigste Gesamtrate seit über einem Jahrzehnt.

Auch das Todesfallrisiko beim Fliegen ist deutlich gesunken, insbesondere in den letzten fünf Jahren.

Eine Maschine der Austrian Airlines hebt vom Flughafen in München, Süddeutschland, ab
Eine Maschine der Austrian Airlines hebt vom Flughafen in München, Süddeutschland, abMatthias Schrader/The AP/File

Statistisch gesehen müsste eine Person bei diesem Sicherheitsniveau 103.239 Jahre lang jeden Tag  mit dem Flugzeug reisen, um einen tödlichen Unfall zu erleiden.

Willie Walsh, Generaldirektor der IATA, sagt, dass die Ergebnisse zwar positiv sind, dass es aber noch ein weiter Weg ist, um Flugreisen völlig sicher zu machen.

"Auch wenn das Fliegen zu den sichersten Tätigkeiten gehört, die ein Mensch ausüben kann, gibt es immer Raum für Verbesserungen. Das haben wir in unserer gesamten Geschichte getan. Und wir werden weiter daran arbeiten, das Fliegen immer sicherer zu machen", sagte Walsh.

"Sicherheitsverbesserungen und die Vermeidung künftiger Unfälle ergeben sich aus den Lehren, die wir aus vergangenen Vorfällen ziehen. Für die Fluggesellschaften bedeutet dies, eine solide Sicherheitskultur zu pflegen, in der sich jeder Mitarbeiter für die Sicherheit verantwortlich fühlt und motiviert ist, sicherheitsrelevante Informationen zu melden", fügte er hinzu.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Seit zehn Jahren verschwunden: Behörden schließen einen Anschlag auf Flug MH370 nicht aus

Reisetrend "Destination Duping": Unbekanntere Reiseziele ersetzen Touri-Hotspots

In Spanien sollen viele Inlandsflüge verboten werden