Island zieht EU-Beitrittsantrag zurück: "Das Thema ist vorbei"

Island zieht EU-Beitrittsantrag zurück: "Das Thema ist vorbei"
Von Alexandra Leistner mit dpa, EC
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Seit zwei Jahren lagen die Verhandlungen auf Eis, nun ist es offiziell: Island will seine Verhandlungen zum EU-Beitritt nicht fortführen.

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Island hat seinen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union offiziell zurückgezogen. Den Interessen des Landes sei außerhalb der EU besser gedient, erklärte Außenminister Gunnar Bragi Sveinsson. Auch der Rat der EU unter Vorsitz Lettlands sowie die EU-Kommission seien bereits darüber informiert, dass man die Beitrittsverhandlungen nicht wieder aufnehmen wolle.
“Das Thema ist vorbei” schrieb Sveinsson auf seiner Webseite.

Vor dem Parlamentsgebäude in Reykjavik protestierten mehrere Hundert Menschen gegen die Entscheidung. Die Mitte-Rechts-Regierung hatte die Beitrittsverhandlungen bereits beim Amtsantritt im April 2013 auf Eis gelegt. Eine Mehrheit der Isländer hatte sich in Umfragen gegen einen Beitritt ausgesprochen.

Island hatte 2009 seinen Antrag auf Mitgliedschaft in der EU gestellt, 2010 hatten die Verhandlungen mit der Kommission begonnen. Zu der Zeit kämpfte der Inselstaat als Folge der Bankenkrise gegen den Staatsbankrott.

Island gehört der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) an und ist Unterzeichner des Schengener Abkommens über den Wegfall von Grenzkontrollen.

Weiterführende Links:
Länderinformationen der Europäischen Kommission zu Island

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