Vorpreschen des "Front National" macht Franzosen Reformstau bewusst

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„Reformen müssen beherzt und schnell umgesetzt werden,“ sagte die Frankreich-Expertin an der Spitze des Internationalen Währungsfonds, lange vor

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„Reformen müssen beherzt und schnell umgesetzt werden,“ sagte die Frankreich-Expertin an der Spitze des Internationalen Währungsfonds, lange vor Triumph und schließlich Niederlage des rechtsextremen “Front National” in den aktuellen Regionalwahlen. Die Empfehlungen aus dem Hause Christine Lagarde, Ex-Wirtschafts- und Finanzministerin in Paris: Geringere und gezieltere Sozialausgaben, Reform des Arbeitsmarktes.

Matthew Beesley, Henderson Global Investors, London:

“Mit dem Ergebnis vom Wochenende, das Le Pen und ihre Aussichten auf eine ernsthafte Rolle in der Regierung in naher Zukunft in die Ecke drängt, fällt vielen Anlegern ein Stein vom Herzen. Sie sehen Frankreich auf einem moderateren Kurs und, wie es aussieht, mit belebten wirtschaftlichen Aussichten für 2016.”

Viele Le Pen-Wähler sehen Einkommen und soziale Errungenschaften durch die weltweite Konkurrenz der aufsteigenden Industrienationen den Bach runtergehen. Moderate 1,4 Prozent Wirtschaftswachstum (EU-Kommission) dürften auch 2016 micht reichen, um 10,4 Prozent Arbeitslosigkeit und 3,4 Prozent Haushaltsdefizit beizukommen.

Economy not xenophobia: 1% more unemployment yields 5% for #FrontNational according to regional results in #Francepic.twitter.com/xJD7icp8cs

— Ludovic Subran (@Ludovic_Subran) 9. Dezember 2015

Regierungschef Manuel Valls und seine Regierung bereiten als Reaktion auf die Protestwahl in der ersten Runde “eine Reihe von neuen Maßnahmen für die Beschäftigung”, die “schnell” umgesetzt werden würden, so ein Regierungsinsider. Die Anfangserfolge des FN seien eine “einstweilige Verfügung” zu “unerbittlich schnellem Handeln” für Arbeitsplätze und gegen die Arbeitslosigkeit.

Die Jobwende ist die – bisher unerreichte – Priorität von Präsident François Hollande seit seinem Amtsantritt Mitte 2012.

Aus der ersten Wahl-Runde war die Anti-Europa-Partei “Front National” in sechs der 13 Verwaltungseinheiten als Siegerin und auch als stärkste politische Kraft im Land hervorgegangen. In der zweiten, entscheidenden Runde wurde der FN weder in den 13 Regionen des französischen Kernlandes noch in den vier Überseeregionen stärkste Partei.

su mit AFP, Reuters

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