Schottland spielt beim Brexit-Referendum eine besondere Rolle.
Schottland spielt beim Brexit-Referendum eine besondere Rolle. Die fünf Millionen Einwohner gelten als Europafreunde, Umfragen zufolge wollen hier doppelt so viele Wähler für eine Verbleib in der EU stimmen, wie dagegen.
Das Parlament und der öffentliche Diskurs sind weniger polarisiert als im Süden. Aber auch hier spielt das Gefühlt eine große Rolle, die komplexe Frage wird häufig auf einige wenige Themen zugespitzt.
“Wir sollten nicht gezwungen werden, Leute in unserer Heimat zu holen”, glaubt eine junge Arbeitnehmerin im westschottischen Küstenort Obam. “Sie nehmen unsere Sozialleistungen, unser Geld, Häuser, alles. Ich finde, die Einwohner hier sollten Vorrang haben. Nicht Flüchtlinge. Sie kommen nur für unser Geld her und deshalb finde ich, sollten wir die EU verlassen.”
Ein älterer Herr hält dagegen: “Zusammen sind wir stärker. Großbritannien ist keine Weltmacht mehr. Wir sind eine kleine Insel, unsere Wirtschaft ist nicht mehr top. Ich weiß nicht, wie wir auf uns allein gestellt blühen sollen.”
Euronews-Reporter Julian Lopez: “Laut Analysten hat die Brexit-Debatte Auswirkungen auf die politische Agenda in Schottland. Nicola Sturgeon, die Regierungschefin Schottlands, hat erklärt, dass sie ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum ansetzen würde, falls Großbritannien für den Brexit stimmt. Und Umfragen zufolge könnte das Ergebnis diesmal anders ausgehen, als vor fast zwei Jahren.”