Großbritannien hat bei seiner Teilnahme am Einmarsch in den Irak 2003 voreilig und fehlerhaft gehandelt.
Großbritannien hat bei seiner Teilnahme am Einmarsch in den Irak 2003 voreilig und fehlerhaft gehandelt. Das ist eine der Schlussfolgerungen des Chilcot-Berichts, der nach siebenjährigen Untersuchungen nun veröffentlicht wurde. Der damalige Premierminister Tony Blair sei eine zentrale Figur des Entschlusses gewesen, eine Invasion durchzuführen, heißt es in dem Bericht. Blair stand seinerzeit fest an der Seite von US-Präsident George W. Bush.
“Ich bitte das britische Volk zu akzeptieren, dass ich diese Entscheidung aufgrund der Informationen, die ich hatte, und wegen der Gefahr, die ich spürte, getroffen habe”, sagte Blair.
Die vermeintlichen Fakten, die Blair zum Handeln veranlassten, seien Fehlinformationen gewesen, heißt es in dem Bericht. Die Mutter eines im Irak gefallenen britischen Soldaten fordert: “Tony Blair sollte nach diesem belastenden Bericht in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden.”
“Wir müssen uns dafür einsetzen, dass das politische Konsequenzen hat. Er sollte nicht wie bisher als hoch angesehene Person durch die Fernsehstudios tingeln. Politisch ist er am Ende”, meint die Aktivistin Lindsey German.
Laut Chilcot-Bericht gab es für den Einmarsch in den Irak keine befriedigende rechtliche Grundlage. Zudem seien die Planungen für den Einsatz und dessen Folgen unzureichend gewesen.