Der wegen Missbrauchsskandal umstrittene US-Kardinal Law ist tot

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Der Kardinal sei im Alter von 86 Jahren in Rom gestorben, so der Vatikan. 2002 stand er als Erzbischof von Boston im Mittelpunkt eines Missbrauchsskandals in der römisch-katholischen Kirche.

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Bernard Law, der wegen Pädophilie-Skandalen umstrittene US-Kardinal aus Boston ist tot. Er sei nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren in Rom gestorben, das teilte der Vatikan mit. Die Umstände seines Todes waren zunächst unklar.

Bernard Cardinal Law stand Anfang 2002 im Mittelpunkt eines Missbrauchsskandals in der römisch-katholischen Kirche in und um die US-Stadt Boston: Er trat daraufhin unter massiven Druck als Erzbischof von Boston zurück. Der Vatikan berief den 1931 in Mexiko geborenen Geistlichen zum Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. In der italienischen Hauptstadt hielt er 2005 unter anderem eine Trauermesse für Papst Johannes Paul II..

Kardinal Law gab damals zu, einen Priester, der mehrere Kinder missbraucht hatte, gedeckt zu haben. Eine Journalistengruppe hatte anschließend herausgefunden, dass Law und seine Erzdiözese nicht nur einen, sondern etwa 90 pädophile Priester gedeckt und die Skandale vertuscht hatten. Und das über mehrere Jahrzehnte hinweg.

Viele, darunter auch Opfer der pädophilen Priester, forderten damals, dass der Kardinal hinter Gitter kommt. Einige Gläubige beteten für ihn um Vergebung.

Law kommt unter anderem im Film "Spotlight" von Tom McCarthy vor. Dieser stellt dar, wie die Journalisten der Zeitung Boston Globe die Missbrauchsfälle aufdeckten und die traumatisierten Opfer befragten. Das Missbrauchsdrama wurde 2016 mit dem Oscar als bester Film ausgezeichnet.

-- mit dpa, AFP

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