Made in Poland: Lernsoftware, Katamarane und Kosmetik

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Polen hat sich enorm verändert, sagt Jadwiga Emilewicz, die neue Ministerin für Unternehmertum und Technologie. Immer mehr internationale Investitionen setzen auf polnisches Know-how. Wir haben uns

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Als einen aufsteigenden Stern unter dem Radar bezeichnen internationale Analysten den Wirtschaftsstandort Polen. Andere sagen dem Land noch in diesem Jahr den Sprung von einer aufstrebenden zu einer entwickelten Wirtschaft voraus.

Luxus-Katamarane aus Danzig

Unser Road Trip durch Polen führt diesmal zunächst in den Norden zum Hafen von Danzig. Genau dort trugen streikende Werftarbeiter zum Sturz des kommunistischen Regimes bei. Heute baut dort ein französischer Unternehmer, der vor 35 Jahren nach Danzig kam und das Potenzial erkannte, Luxus-Katamarane. Sein Sohn Nicolas Lapp ist Mitbegründer und Bauleiter der Firma.

Chris Burns, euronews: “Als Ihr Vater zum ersten Mal hierher kam, welches Potenzial erkannte er?”

Nicolas Lapp, Sunreef Yachts: “Die Werft von Danzig ist ein historischer Ort. Es gibt hier aber auch viele kompetente Kräfte in allen Bereichen des Bootsbaus. Sei es bei der Verarbeitung von Edelstahl, Holz oder Verbundstoffen oder aber Fachkenntnisse über Segel und Motoren. Wir haben hier einen guten Ort, um solche Boote zu bauen.”

Chris Buns, euronews: “Ihr Vater kam noch vor der Wende aus Frankreich hierher. Die Leute müssen ihn für verrückt gehalten haben, oder?”

Nicolas Lapp, Sunreef Yachts: “Wir sind Franzosen. Und als mein Vater nach Polen kam haben die Leute natürlich gefragt: ‘Was machen Sie hier?’ Aber ich denke, er traf die richtige Entscheidung. Denn er erkannte, dass Polen sich entwickeln würde, er hatte das richtige Gespür.”

Eine neue Ministerin für Unternehmertum und Technologie

Sunreef Yachts ist nur eines von vielen Beispielen für internationale Investitionen, die auf polnischem Know-how aufbauen. In der Hauptstadt Warschau arbeitet das polnische Ministerium für Unternehmertum und Technologie daran, diese zu vermehren. Die neue Ministerin Jadwiga Emilewicz hat im Ausland gelebt und studiert.

Chris Burns, euronews: “Während Ihrer Studienzeit im Ausland und natürlich in den vergangenen zwei Jahrzehnten hier in Polen, haben Sie sicherlich viele Veränderungen und Innovationen in Ihrem Land beobachten können.”

Jadwiga Emilewicz, Ministerin für Unternehmertum und Technologie: “Die Menschen in Polen begannen, innovativ zu denken. Das ist sehr optimistisch und ich freue mich, an diesem Prozess teilzuhaben.
Polen hat sich enorm verändert, nicht nur das Aussehen der Städte, sondern auch die Produktionsweise und das, was wir nicht nur unseren heimischen Kunden, sondern auch im Ausland anbieten können.

Natürlich war in dieser ersten Phase eines der wichtigsten Dinge, ausländische Investitionen und ausländische Investoren zu ermutigen, nach Polen zu kommen und den neuen Arbeitsmarkt zu organisieren.
Heute, da wir die geringste Arbeitslosigkeit in Europa haben, ist das kein Problem mehr. Die große Herausforderung besteht für uns darin, uns von einer nachahmenden zu einer innovativen Wirtschaft zu entwickeln.”

Chris Buns, euronews: “In welchen Branchen sehen Sie diese Innovationen?”

Jadwiga Emilewicz, Ministerin für Unternehmertum und Technologie: “Wir sind bekannt für IT, für Biotechnologien, deshalb haben die globalen Biotech-Unternehmen beschlossen, sich hier anzusiedeln. Auch der Bereich Forschung und Entwicklung und die polnischen Unternehmen holen auf. Clevere Geeks entwickeln viele innovative Lösungen für den Bankensektor, für die Finanztechnologie. Und IT macht sich wirklich gut in Polen.”

Clevere Geeks und edle Kosmetik

Apropos clevere Geeks, die Firma NUADU will die Art und Weise, wie Kinder auf der ganzen Welt lernen, modernisieren, mit einem personalisierten Angebot, das Kinder im Multimedia-Zeitalter eher anspricht. Die Firma arbeitet inzwischen mit Schulen in Europa, Asien und Südafrika.

Chris Buns, euronews: “Kinder werden heutzutage von digitalen Medien bombardiert. Wie macht man Schule ansprechender? Ich glaube, genau darum geht es Ihnen.”

Pawel Czech, NUADU: “Kinder werden heutzutage durch Dopamin-Stöße, durch Likes auf Pizza-Bildern auf Facebook und Instagram stimuliert. Und der einzige Ort, an dem sie diese positive Verstärkung, diesen technologischen Input nicht erleben, ist der Klassenraum. Die Verwendung von NUADU ermöglicht dem Lehrer, jedem Schüler in seiner Klasse sofort positives Feedback zu geben. Das individuelle Problem eines Schülers, zum Beispiel in Mathematik, kann mit der richtigen Technologie sofort angegangen werden.”

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Chris Buns, euronews: “Wie nutzen Sie Technologie, künstliche Intelligenz, um Bildung zu verbessern?”

Pawel Czech, NUADU: “Wir verwenden künstliche Intelligenz und fortgeschrittene Datenalgorithmen, um uns an die Lernfortschritte jedes einzelnen Schülers anpassen zu können.”

This is a good week. #NUADU is now available in Thailand with through our partner MAC Education. #NUADU in Thai in the background! Excited! pic.twitter.com/dpdTvLlhmL

— Pawel Czech (@czech_pawel) 26. Oktober 2017

Dr Irena Eris ist eine andere polnische Start-up-Firma, die inzwischen mehr als 1000 Menschen beschäftigt. Neben der Produktion von Kosmetik-Artikeln, führt das Unternehmen auch eine Spa- und Hotelkette und ist Mitglied des Dachverbands der französischen Luxusbranche Comité Colbert.

Irena Eris, Firmengründerin: “Wir begannen zu dritt, ich, mein Ehemann und eine Angestellte. Wenn ich daran zurückdenke, erscheint es mir wie ein Wunder.”

Chris Buns, euronews: “Sie konkurrieren mit den L’Oréals dieser Welt. Wie hält man stand neben den Branchen-Giganten?”

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Irena Eris, Firmengründerin: “Indem wir auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft eingehen und flexibler reagieren als die großen Kosmetikunternehmen.”

Chris Buns, euronews: “Und was sind ihre Zukunftspläne?”

Irena Eris, Firmengründerin: “Wir wollen unsere Produktion verdoppeln. Wie wollen international erfolgreich expandieren. Das ist mein Traum – und ich glaube, wir schaffen das.”

Kekse, Motoren, Finanzen: Was Investoren nach Polen lockt | Euronews

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