Aktie des Autostrada-Mutterkonzerns verliert bis zu 24%

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Von Euronews
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Die Atlantia-Aktie stürzte nach der Ankündigung des Konzessionsentzuges um bis zu 24 Prozent ab.Atlantia kritisierte die Entscheidung als verfrüht, so lange man die Ursachen des Unfalls nicht kenne.

Muttergesellschaft von Autostrade d´  Italia verliert bis zu 24 Prozent

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An den Börsen kam Atlantia, der italienische Mutterkonzern der Autobahnbetreiber-gesellschaft Autostrade d´  Italia unter Druck, nachdem Rom drohte, dessen Konzession zu widerrufen. In Mailand stürzte die Aktie am Donnerstag um bis zu 24 Prozent ab, bis zum Tiefststand lösten sich rund 4,6 Milliarden Euro Börsenwert in Luft auf.

Atlantia kritisiert Regierung

Atlantia kritisierte, die Entscheidung der Regierung, das Ende der Konzession anzukündigen ohne die Ursachen des Unfalls zu kennen als verfrüht. Im übrigen sehe der Vertrag Schadensersatz an Atlantia bei vorzeitiger Kündigung vor. Man stehe zur Betreibergesellschaft Autostrade mit dem Ziel, die Interessen der Aktionäre und Anleihegläubiger zu schützen. In den letzten 5 Jahren habe Atlantia jährlich rund eine Milliarde Euro in die Instandhaltung und Verbesserung der rund 3000 Kilometer Autobahnen investiert.

Die Politik hat keine Priorität bei Infrastrukturinvestitionen

Nach Angaben der OECD gibt Italien mehr für die Instandsetzung alter Straßen als für den Bau neuer Straßen aus. Die Investitionen seien aber insgesamt zwischen 2008 und 2015 un fast 60 Prozent gesunken, die italiensiche Politik sähe keine Priorität in Infrastrukturinvestitionen.

Das Brüssel "Blame Game" der Rechtspopulisten

Italiens Regierung nimmt die Katastrophe jetzt als Anlass, von Brüssel mehr finanziellen Spielraum für die Modernisierung der überalterten Infrastruktur des Landes zu fordern. Die Europäische Kommission wiederum fordert von Rom schon lange, Investitionen in die Infrastruktur Vorrang zu geben.

Zuletzt hatte die Kommission im April einen Investitionsplan in Höhe von 8,5 Milliarden Euro für italienische Autobahnen nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. Zusätzlich bekommt Italien von 2014 bis 2020 rund 2,5 Milliarden Euro aus europäischen Fonds für Investitionen in Straße und Schiene.

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