Einer der prominentesten Anführer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine, Alexander Sachartschenko, ist bei einem Bombenattentat getötet worden
Einer der prominentesten Anführer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine, Alexander Sachartschenko, ist bei einem Bombenattentat getötet worden. Wie die Führung der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk bekanntgab,
starb der 42-Jährige „Präsident“ und „Ministerpräsident“ der selbstproklamierten Volksrepublik (geschätzt 2,3 Millionen Einwohner) bei einer Explosion in einem Café in der Innenstadt von Donezk. Dabei wurden laut der Donezker Behörden drei weitere Personen verletzt.
GEWALT-ESKALATION BEFÜRCHTET
Nach dem Tod des Separatistenführers von Donezk wachsen die Befürchtungen vor einer neuen Eskalation der Gewalt in der Ostukraine – von Urhebern des Anschlags fehlt jede Spur.
Die prorussischen Separatisten und Politiker in Moskau machten sofort die Ukraine für den Anschlag verantwortlich und drohten mit Vergeltung.
Auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, es gebe jeden Grund anzunehmen, dass die Kiewer Führung hinter dem Mord stehe. Präsident Wladimir Putin würdigte Sachartschenko als «echten Patrioten des Donbass», der seine Heimat verteidigt habe.
US-Sicherheitsexperte Mark Galeotti schloss nicht aus, dass
Sachartschenko einem Verteilungskampf unter Kriminellen zum Opfer gefallen sein könnte. Genauso könne es ein Anschlag auf Moskauer Befehl gewesen sein.
In den ostukrainischen Bezirken Donezk und Luhansk wird seit Februar 2014 gekämpft. In dem Krieg am östlichen Rand Europas sind nach Zählung der Vereinten Nationen schon mehr als 10.000 Menschen getötet worden.
Am Krieg in der Ukraine sind von Russland unterstützte Milizen beteiligt, reguläre russische und ukrainische Truppen sowie Freiwilligenmilizen. Die prorussischen Kräfte kämpfen für die Abspaltung der zwei durch sie proklamierten Volksrepubliken Donezk und Luhansk von der Ukraine. Eine mit deutscher Beteiligung in Minsk ausgehandelte Friedenslösung (Abkommen von Minsk) steckt seit Jahren fest.