Die traurige Geschichte vom Kühllaster mit 157 (übelriechenden) Leichen

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Von Kirsten Ripper mit dpa, Reuters
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Seit Tagen erregt die Geschichte des Kühllasters mit 157 Leichen nicht nur in Mexiko Aufmerksamkeit.

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Seit Tagen ist die Geschichte von einem Kühllaster mit 157 Leichen der am meisten geklickte Artikel auf der euronews-Internetseite auf Spanisch. Weit über Lateinamerika hinaus bewegt es die Menschen, was sich in Tlajomulco de Zuniga in Mexiko ereignet hat.

Anwohner hatten sich seit Tagen über üble Gerüche aus einem mit einem Eisbären bemalten LKW-Anhänger beklagt - und sich auch an die Behörden gewandt. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Jalisco bestätigte dann, dass in dem Anhänger Tote gelagert seien, da es keine Plätze in einer Leichenhalle gebe. Die Leichen seien aber gekühlt.

Das forensische Institut des Bundesstaats erklärte, dass die Staatsanwaltschaft für die Lagerung der Leichen verantwortlich sei. Eine Leichenhalle mit 800 Plätzen werde gerade gebaut und solle in einigen Monaten fertiggestellt sein.

Einige Tage später wurde der Kühllaster dann in ein etwas weiter von der Ortschaft Tlajomulco de Zuniga entferntes Industriegebiet gebracht.

Die Lagerung von Leichen in Kühllastern kommt in dem lateinamerikanischen Land immer wieder vor. Die Justizbehörden sind seit langem mit der Zahl der durch Kriminalität Getöteten überfordert. Insgesamt gab es in Mexiko im vergangenen Jahr rund 30 000 Tote durch Gewaltverbrechen.

In Jalisco waren vor allem die Familien der Opfer, die sich im Verein "Por amor a ellos" zusammengeschlossen haben, entsetzt darüber, mit wie wenig Würde mit den Leichen ihrer Angehörigen umgegangen wird.

Auch in den sozialen Medien gab es empörte Kommentare.

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