Tote und Verletzte bei Zusammenstößen an Venezuelas Grenzen nachdem Maduro das Land abgeriegelt hat

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Von Anne Fleischmann mit dpa
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Präsident Nicolás Maduro hat Venezuela abgeriegelt, so dass keine humanitäre Hilfe ins Land kann. Die Venezolaner protestierten dagegen, mindestens drei Menschen starben. Hunderte wurden verletzt.

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Präsident Nicolás Maduro hat Venezuela gegen jede humanitäre Hilfe abgeriegelt. Bei Zusammenstößen zwischen Soldaten und Venezolanern in den Grenzgebieten starben mindestens drei Menschen, rund 300 wurden verletzt.

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Weder über Land noch Wasser konnten die Nachbarstaaten Venezuelas, die Hilfe bereitgestellt hatten, die Güter liefern. In der Karibik wurden Kriegsschiffe gegen Schiffe mit Essen eingesetzt und unter Androhung von Waffengebrauch gestoppt. An den Landesgrenzen blockierten Soldaten den Lastwagen mit Medizin und Nahrung den Weg.

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Doch der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó gibt nicht auf.

"Wir bitten darum, dass alle Karten auf dem Tisch bleiben. Ich werde an dem Treffen der Lima-Gruppe teilnehmen, um mit den Außenministern der Region und auch mit dem Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, Mike Pence, über mögliche diplomatische Lösungen und Möglichkeiten zur kooperativen und souveränen Zusammenarbeit zu sprechen", sagte Guaidó.

Maduro bricht diplomatische Beziehungen zu Kolumbien ab

Maduro reagierte auf die Versuche, Hilfsgüter nach Venezuela zu bringen, und wandte sich vom Nachbarstaat Kolumbien ab.

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"Ich habe beschlossen, alle politischen und diplomatischen Beziehungen zur faschistischen Regierung Kolumbiens abzubrechen. Alle ihre Botschafter und Diplomaten sollen Venezuela innerhalb von 24 Stunden verlassen."

Kolumbiens Außenminister Carlos Holmes Trujillo kritisierte die Ankündigung Maduros und bekräftigte, seine Regierung erkenne dessen Gegenspieler Juan Guaidó als Präsidenten Venezuelas an. Zum Schutz der kolumbianischen Diplomaten habe er jedoch deren Rückreise nach Kolumbien angeordnet.

Kolumbien ist nicht das erste Land, dem Maduro ein solches Ultimatum stellte. Zuvor hatte der amtierende Staatschef auch schon die US-Diplomaten Ende Januar dazu aufgefordert, Venezuela zu verlassen. Das Außenministerium in Washington zog daraufhin alle nicht dringend benötigten Mitarbeiter ab.

Venezuela ist gebeutelt von einer schweren Wirtschaftskrise

REUTERS/Ricardo Moraes

Den Menschen in Venezuela fehlt es am nötigsten. Das Land befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise, die Menschen versuchten verzweifelt an die Hilfsgüter zu kommen.

"Maduro sagt, dass es in Venezuela keine Kinder gibt, die sterben und verhungern. Aber die gibt es! Nicht er, denn er sitzt dort in seinem Palast und wir sind hier auf der Straße und arbeiten wie Tiere", sagte ein Demonstrant.

REUTERS/Bruno Kelly

Guaidó hatte mehrmals an die Soldaten appelliert, sich zurückzuziehen und die dringend benötigten Lebensmittel und Medikamente ins Land zu lassen. Er versprach allen, die Maduro den Rücken kehren, Straffreiheit.

Einige Dutzend, deren Familien selbst notleiden, kamen seinem Aufruf nach. Doch nicht genügend, um die humanitäre Hilfe tatsächlich nach Venezuela zu schaffen.

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