Es ist ein Rekordergebnis für Kurz - noch nie hat es in Österreich einen so großen Abstand zum Zweitplatzierten gegeben. Doch die Suche nach einem Bündnispartner wird nicht leicht.
Großer Jubel bei der Österreichischen Volkspartei: Mit dem vorläufigen Ergebnis von 38,4 Prozent ist Parteichef Sebastian Kurz der haushohe Sieger bei der Nationalratswahl. Noch nie hat es in Österreich einen so großen Abstand zum Zweitplatzierten gegeben.
Welche Koalitionen sind möglich?
Mehrere tausend Parteianhänger feierten in Wien die Wiederwahl des 33-jährigen Konservativen. "Unglaublich! Keine Worte im Moment", freut sich eine junge ÖVP-Anhängerin. Ein Mann sagt: "Rekordergebnis, Rekordvorsprung. Jetzt mal schauen, was die Koalitionsverhandlungen ergeben."
Und die könnten für Kurz schwierig werden. Laut vorläufigem Endergebnis ohne Briefwähler sind eine Neuauflage des Bündnisses mit der rechten FPÖ, eine Große Koalition mit der SPÖ oder ein Bündnis mit den Grünen denkbar.
Spektakuläres Comeback der Grünen
Die SPÖ ist zweitstärkste Kraft mit 21,5 Prozent der Stimmen. Es folgen die rechtpopulistische FPÖ mit 17,3 Prozent und die Grünen mit 12,4 Prozent. Das macht sie zu den zweiten großen Gewinnern des Abends. Vor zwei Jahren waren sie noch an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert. Die extrem hohe Anzahl an Briefwahlkarten wird ab morgen ausgezählt, ein Teil sogar erst am Donnerstag. Erst dann liegt das endgültige Endergebnis vor.
"Dass Sebastian Kurz die Wahl gewinnt, das haben alle erwartet", erklärt Euronews-Korrespondent Johannes Pleschberger. "Überraschend ist vielmehr das relativ schlechte Abschneiden der FPÖ und das gute Abschneiden der Grünen. Eines ist sicher: Österreich bleibt auch in den nächsten Jahren konservativ, denn eine Koalition ohne Sebastian Kurz ist so gut wie unmöglich."