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Ungarn: 30 Jahre nach dem Kommunismus - Die Sehnsucht nach dem Gestern

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Copyright Euronews
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Von Ronald Krams
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30 Jahre sind seit dem Sturz des Kommunismus in Ungarn vergangen. Obwohl die Bürger die Vorteile der Demokratie sehen, bleibt die Nostalgie für das alte Regime bestehen.

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30 Jahre sind seit dem Sturz des Kommunismus in Ungarn vergangen. Obwohl die Bürger die Vorteile der Demokratie sehen, bleibt die Nostalgie für das alte Regime bestehen.

Wir haben die Menschen in Budapest gefragt, welche Epoche sie bevorzugen:

"Die jungen Menschen haben mehr Freiheit, in jedem Aspekt ihres Lebens. Sie können reisen, können kommen und gehen wie sie wollen. Sie haben mehr Möglichkeiten als wir früher hatten".

"Natürlich bevorzuge ich die Demokratie. Wir können hier auf der Straße oder in der Kneipe frei sprechen, das ist ein offensichtlicher Vorteil. Auch die Tatsache, dass es keine Grenzen gibt. Ich konnte nur in die Tschechoslowakei und nach Ostdeutschland reisen. Jetzt können meine Kinder in der ganzen weiten Welt herumreisen, das ist auch nicht schlecht".

Laut Umfragen denken 47 % der Ungarn, dass es sich gelohnt hat, das kommunistische Regime zu stürzen. 39 % denken das Gegenteil.

Wenn man diese Daten mit den Nachbarländern vergleicht, wird sichtbar, dass die Ungarn den politischen Wechsel am wenigsten schätzen. Polen und Tschechen sind enthusiastischer.

Viele Ungarn haben das Gefühl, dass sie jetzt nicht so frei sind, wie während des Kommunismus.

"Ich habe mich schon mal besser gefühlt. Ich hatte mehr Freiheit. Ich hatte nicht so viele Einschränkungen. Seit dem Regimewechsel vor 30 Jahren bin ich nur fünfmal an den Plattensee gefahren. Früher fuhr ich zweimal im Monat. Jetzt kann ich nicht mehr fahren, weil ich ständig arbeiten muss. Dabei sollte ich Rentner sein".

"Vorher war es besser. Wir haben 8 Stunden gearbeitet und hatten noch Zeit für die Familie und die Kinder. Das Leben meiner Kinder ist ein Wettlauf ums Überleben, sie sind ständig nervös".

Auf die Frage, wie sich der Wechsel ausgewirkt hat, anworten nur 26 % der Ungarn, das Leben sei besser geworden. 43 % meinen ihr Leben sei tatsächlich schwieriger geworden.

Nur 15 % der Polen und ein Drittel der Tschechen und Slowaken denken genauso. Die Veränderung der Lebensqualität nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, beurteilen die Ungarn am pessimistischsten.

"Wenn wir die Meinung der Ungarn über den Fall des Kommunismus betrachten, können wir sehen, dass sich zwar viele nach der sozialen Sicherheit der alten Zeiten sehnen, aber fast niemand möchte den Kommunismus tatsächlich zurück".

Gábor Tanács, euronews

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