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Mutmaßlicher Hanau-Täter Tobias R.: "Zutiefst rassistische Gesinnung"

Mutmaßlicher Hanau-Täter Tobias R.: "Zutiefst rassistische Gesinnung"
Copyright Quelle: AP
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Von euronews
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„Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift“, sagte Kanzlerin Merkel einer Stellungnahme zur Tat in der hessischen Stadt.

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Nach dem Anschlag von Hanau sagte der Generalbundesanwalt der mutmaßliche Todesschütze habe eine "zutiefst rassistische Gesinnung". Zu diesem Ergebnis kommen die Ermittler nach einer ersten Auswertung von Videobotschaften und von einer Art "Manifest", das der 43-Jährige hinterlassen hat.

Es besteht der „Verdacht einer terroristischen Gewalttat“. Alle neun Toten sind Menschen mit Migrationshintergrund. Mindestens fünf weitere Personen wurden durch die Schüsse auf Shisha-Bars in Hanau verletzt.

Der mutmaßliche Täter Tobias R., ein 43-Jähriger aus Hanau, veröffentlichte auf seiner Internetseite ein Video und mehrere Texte mit rassistischen Inhalten und Verschwörungstheorien. Er war Sportschütze und so legal an Waffen gekommen.

Hessens Innenminister Peter Beuth sagte, der Mann sei nicht polizeilich in Erscheinung getreten und auch dem Verfassungsschutz nicht als fremdenfeindlich bekannt gewesen. Hinweise auf weitere Täter liegen nicht vor.

Mutmaßlicher Todesschütze ist Bankkaufmann mit Verschwörungstheorien

Die FAZ hat viele Informationen zu Tobias R. gesammelt. Er sagt über sich selbst, er sei in Hanau geboren und aufgewachsen und habe eine Lehre zum Bankkaufmann in Frankfurt gemacht und ein BWL-Studium begonnen.

Und FAZ.net schreibt: " In einem der Dokumente spricht R. davon, dass zur „Lösung des Rätsels“ mehrere Milliarden Menschen „eliminiert“ werden müssten; er propagiert zunächst eine „Grob-Säuberung“ und dann eine „Fein-Säuberung“. Der Verfasser hebt hervor, dass auch nicht „jeder, der einen deutschen Pass besitzt, reinrassig und wertvoll ist“."

Tobias R. fühlte sich "überwacht"

Zudem fühlte sich Tobias R. verfolgt. Er schrieb, er habe noch nie eine Freundin gehabt, weil er überwacht und auch seine Gedanken gelesen würden.

„Nach unseren jetzigen Erkenntnissen ist ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben“, so Beuth. „Ob es Bekennerschreiben sind oder ob es Schriftstücke sind, da sind wir im Moment noch in den Ermittlungen drin. Es gibt eine Homepage, aus der sich ein mutmaßlicher fremdenfeindlicher Hintergrund ergibt. (...) Nach meinen jetzigen Erkenntnissen ist es so, dass er legal Waffenbesitzer war und dass er Sportschütze war“, sagte Hessens Innenminister.

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei durchsuchte die Wohnung des mutmaßlichen Täters, dort wurden der 43-Jährige sowie seine Mutter tot aufgefunden. Beide wiesen Schussverletzungen auf, die Polizei stellte die Tatwaffe sicher.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, man stelle sich denen, die versuchten, in Deutschland zu spalten, mit aller Kraft und Entschlossenheit entgegen. „Heute ist ein überaus trauriger Tag für unser Land. Der tiefe Schmerz über den gewaltsamen Tod so vieler Mitbürger, den die Menschen in Hanau heute empfinden, den empfinde ich und den empfinden Menschen in ganz Deutschland“, so Merkel. „Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift. Und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft, und es ist schuld an schon viel zu vielen Verbrechen“, sagte die Kanzlerin und nannte unter anderem die NSU-Morde sowie den Mord an Walter Lübcke.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sprach von „einem furchtbaren Einschnitt. Ein furchtbares Verbrechen, das uns schockiert, das uns sprachlos macht und vor allem unendlich traurig.“

Am Hessischen Landtag wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt und die Sitzung des Landtages nach dem Bericht des Innenministers zum Ermittlungsstand aus Respekt vor den Opfern geschlossen. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky rief zu einer Mahnwache für die Opfer auf.

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