In Schweden sind mehr als 10.000 mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Es mangelt akut an Pflegekräften, Unterstützung kommt quasi aus der Luft, beurlaubte Flugbegleiter satteln um...
Noch vor Kurzem bemühten sie sich um das Wohl von Hotelgästen oder Passagieren, jetzt lassen sich in Schweden Hotelangestellte und Flugbegleiter, die wegen der Covid-19 Krise beurlaubt wurden, zu Pflegeassistenten ausbilden. Drei Tage dauert der Crash Kurs.
So versucht das Land, Lücken in der Gesundheitsversorgung zu schließen. Gerade in der Region von Stockholm gebe es einen großen Bedarf an Unterstützung in der Altenpflege und in Heimen, da sich Covid-19 nun langsam in dieser Personengruppe ausbreite, sagt die Ausbilderin Christina Riddeback.
Die Ausbildung findet auf dem Gelände einer Universitätsklinik in Stockholm statt. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Mitarbeiter der schwedischen Airline SAS. Rund 90 Prozent der Belegschaft sind derzeit beurlaubt, aber an Pflegepersonal mangelt es akut. Die Kosten für die Weiterbildung übernimmt der Staat. Die ersten Absolventen sind bereits im Einsatz.
In Schweden sind mittlerweile mehr als 10.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. 887 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bislang gestorben.
Im Gegensatz zu den Nachbarländern verfolgt die schwedische Regierung eine weitaus freizügigere Strategie im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2: Die Schweden dürfen weiter in Restaurants und Cafés gehen, auch Schulen und Kindergärten sind nach wie vor offen. Öffentliche Versammlungen sind erst ab mehr als 50 Personen untersagt.