Nach Trumps Vorwürfen in der Corona-Krise: China warnt die USA vor einem neuen "Kalten Krieg"
China hat die USA vor einem "neuen Kalten Krieg" gewarnt. Beide Länder trügen große Verantwortung für Frieden und Entwicklung in der Welt, sagte Außenminister Wang Yi vor Journalisten in Peking.
"Politisches Virus" in den USA
Der Konfrontationskurs des Weißen Hauses sei "gefährlich". Vielmehr müssten die USA und China in der Corona-Krise zusammenarbeiten, so Wang Yis Appell an Washington:
"Es ist bedauerlich, dass nicht nur das neuartige Coronavirus Verwüstung anrichtet, sondern sich auch eine Art politisches Virus in den USA ausbreitet. Indem Washington jede Gelegenheit nutzt, um China anzugreifen und zu verunglimpfen. Einige Politiker ignorieren grundlegende Tatsachen und verbreiten zu viele Lügen und Verschwörungstheorien, die auf China abzielen."
Er wies Donald Trumps Vorwürfe zurück, wonach China die Epidemie anfangs vertuscht und zu wenig international kooperiert habe. China habe rasch reagiert, Informationen geteilt und sei - wie viele andere Länder - selbst Opfer.
Politische Gegner werfen Trump vor, mit seinen Attacken auf China - und auch die WHO - Sündenböcke zu suchen, um von den eigenen Versäumnissen in der Krise abzulenken.
Außergewöhnliche Titelseite der "New York Times"
In den USA nähert sich die Zahl der Toten der 100.000er-Marke. Die "New York Times" ehrte die Opfer auf besondere Weise: Auf der Titelseite druckte sie eine Liste mit 1000 Namen - und je einem persönlichen Satz zu den Verstorbenen.