Amnesty-Jahresbericht 2020: "Einige Politiker nutzen die Pandemie aus"

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Copyright Christophe Ena/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Nial O'Reilly
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Die Not vieler Menschen auf der Welt wird durch die Pandemie noch schlimmer: geschlossene Grenzen und kaum Zugang zum Impfstoff.

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Eine globale Krise, die die Ärmsten am härtesten trifft. Laut dem Jahresbericht 2020 von Amnesty International hat die Corona-Pandemie die Menschenrechtsverletzungen weltweit noch schlimmer und Ungleichheiten noch tiefer gemacht. Die Not von Flüchtlingen ist in Zeiten geschlossener Grenzen noch extremer.

Auch in der Frage der Impfstoffe gibt es Nachholbedarf meint die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnes Callamard: "Wenn wir die Produktion von Impfstoffen vervielfachen könnten, dann gäbe es bessere Möglichkeiten für arme Länder, Zugang dazu zu bekommen. Was machen die USA, die Europäische Union? Sie sagen: Wir sind nicht bereit, das Patent für den Impfstoff freizugeben. Wir sind nicht bereit, das Wissen zu teilen."

Der Corona-Impfstoff als Allgemeingut - das war zwar 2020 in der EU angedacht, aber nicht verwirklicht worden. Viele linke Politiker:innen und außerparlamentarische Gruppen fordern - wie Amnesty - eine Freigabe der Patente.

Der Amnesty-Jahresbericht sagt auch, dass einige Machthabende die Coronakrise ausgenutzt haben, um ihre Macht zu erweitern und gegen Andersdenkende vorzugehen.

Forschungsdirektor Netsanet D. Belay von Amnesty Int. sagt im Gespräch mit Euronews: "Die Regierungen haben die Pandemie für neue Angriffe auf die Menschenrechte genutzt und als Waffe eingesetzt. In den schlimmsten Fällen gab es willkürliche Massenverhaftungen aufgrund von vermeintlichen Coronavorschriften."

Aber selbst in funktionierenden Demokratien sind die Schwächsten der Gesellschaft durch fehlende Investitionen in das Gesundheitswesen dem Virus stärker ausgesetzt, so Amnesty. Das war besonders in Europa zu spüren, wo die erste Welle der Pandemie am stärksten zuschlagen hat.

Journalist • Kirsten Ripper

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