Schuldspruch im Floyd-Prozess löst Erleichterung aus

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Copyright Morry Gash/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Luis Nicolas Jachmann
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Schuldspruch für Derek Chauvin im Prozess um getöteten George Floyd: Angehörige Floyds und US-Präsident Biden zeigen sich angesichts des Urteils "erleichtert".

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Nach dem Schuldspruch gegen Derek Chauvin im Prozess um den getöteten George Floyd zeigten sich die Angehörigen Floyds und US-Präsident Biden "erleichtert". Vizepräsidentin Harris sprach von einem "historischen Moment". Der Ex-Polizist wurde in allen drei Anklagepunkten für schuldig befunden.

Die Schwester des getöteten George Floyd sprach nach dem Urteil des Gerichts in Minneapolis mit einem amerikanischen Fernsehteam:

"Den Mann in Handschellen aus dem Gerichtsgebäude gehen zu sehen, der meinen Bruder in Handschellen abgeführt hat, erinnert mich daran, dass dieser Mann jetzt keine Macht mehr hat. Er hat nicht mehr die Kontrolle, jetzt hat mein Bruder die Kontrolle."
LaTonya Floyd
Schwester von George Floyd

Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler in der Stadt Minneapolis, dem Ort der Urteilsverkündung, sahen in dem Schuldspruch der Geschworenen einen Meilenstein und erinnerten gleichzeitig an die riesigen Proteste gegen Polizeigewalt.

"Wir feiern nicht, dass ein Mann ins Gefängnis geht. Wir würden uns wünschen, dass George noch am Leben ist. Und dennoch sollten wir feiern, dass junge Menschen, Weiße und Schwarze, die heute Abend auf den Straßen sind, wieder und immer wieder protestiert haben."
Reverend Al Sharpton
Bürgerrechtler

Joe Biden wendete sich kurz nach dem Schuldspruch an die Nation. Der US-Präsident erkannte darin einen Wendepunkt in der Wahrnehmung von Polizeigewalt gegen schwarze US-Amerikaner: "Der Schuldspruch bringt George nicht zurück. Wir sind im Schmerz der Angehörigen vereint. Georges Vermächtnis möge nicht nur aus seinem Tod bestehen, sondern aus dem, was wir in seinem Andenken tun müssen", so Biden.

Ansprache von Biden nach Urteil

Bei seiner Ansprache rief der US-Präsident zum Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt auf. Der Fall Floyd sei eine Bestätigung, dass die USA noch einen weiten Weg vor sich haben.

Vizepräsidentin Harris nach dem Urteil

Dort, wo George Floyds gestorben ist, versammelten sich nach dem Urteil hunderte US-Amerikaner und gedachten seiner. Der für schuldig gesprochene Ex-Polizist Chauvin muss mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen. Dem US-Recht zufolge kann die Freiheitsstrafe für dieses Urteil zwischen 12,5 Jahren und 75 Jahren Haft betragen.

Vor gut einem Jahr, am 25. Mai 2020 hatte Ex-Polizist Chauvin den Afroamerikaner George Floyd bei einer Kontrolle neuneinhalb Minuten mit seinem Knie zu Boden gedrückt - bis dieser starb. Daraufhin protestierten Menschen auf dem ganzen Globus gegen Rassismus und Polizeigewalt.

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