Schuldspruch für Derek Chauvin im Prozess um getöteten George Floyd: Angehörige Floyds und US-Präsident Biden zeigen sich angesichts des Urteils "erleichtert".
Nach dem Schuldspruch gegen Derek Chauvin im Prozess um den getöteten George Floyd zeigten sich die Angehörigen Floyds und US-Präsident Biden "erleichtert". Vizepräsidentin Harris sprach von einem "historischen Moment". Der Ex-Polizist wurde in allen drei Anklagepunkten für schuldig befunden.
Die Schwester des getöteten George Floyd sprach nach dem Urteil des Gerichts in Minneapolis mit einem amerikanischen Fernsehteam:
Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler in der Stadt Minneapolis, dem Ort der Urteilsverkündung, sahen in dem Schuldspruch der Geschworenen einen Meilenstein und erinnerten gleichzeitig an die riesigen Proteste gegen Polizeigewalt.
Joe Biden wendete sich kurz nach dem Schuldspruch an die Nation. Der US-Präsident erkannte darin einen Wendepunkt in der Wahrnehmung von Polizeigewalt gegen schwarze US-Amerikaner: "Der Schuldspruch bringt George nicht zurück. Wir sind im Schmerz der Angehörigen vereint. Georges Vermächtnis möge nicht nur aus seinem Tod bestehen, sondern aus dem, was wir in seinem Andenken tun müssen", so Biden.
Bei seiner Ansprache rief der US-Präsident zum Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt auf. Der Fall Floyd sei eine Bestätigung, dass die USA noch einen weiten Weg vor sich haben.
Dort, wo George Floyds gestorben ist, versammelten sich nach dem Urteil hunderte US-Amerikaner und gedachten seiner. Der für schuldig gesprochene Ex-Polizist Chauvin muss mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen. Dem US-Recht zufolge kann die Freiheitsstrafe für dieses Urteil zwischen 12,5 Jahren und 75 Jahren Haft betragen.
Vor gut einem Jahr, am 25. Mai 2020 hatte Ex-Polizist Chauvin den Afroamerikaner George Floyd bei einer Kontrolle neuneinhalb Minuten mit seinem Knie zu Boden gedrückt - bis dieser starb. Daraufhin protestierten Menschen auf dem ganzen Globus gegen Rassismus und Polizeigewalt.