Auch USA machen mit: "Christchurch-Appell" gegen Terror im Internet

Jacinda Ardern während des Digitalgipfels
Jacinda Ardern während des Digitalgipfels Copyright Christchurch Call/AP
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Von Euronews mit PA /AP
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Frankreichs Präsident Macron und die neuseeländische Premierministerin Ardern hatten das erste Treffen dieser Art vor zwei Jahren initiiert, um Regierungen und Internetgiganten wie Amazon, Facebook oder Google im Kampf gegen Terrorvideos im Netz an einen Tisch zu bringen.

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Auf dem sogenannten "Christchurch"-Gipfel haben mehrere Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Technologieunternehmen ihr Engagement im Kampf gegen Terror im Internet bekräftigt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hatten das erste Treffen dieser Art vor zwei Jahren initiiert, um Regierungen und Internetgiganten wie Amazon, Facebook oder Google an einen Tisch zu bringen.

Anlass war der Terroranschlag auf eine Moschee im neuseeländischen Christchurch im März 2019 mit 51 Toten gewesen. Der Täter hatte seinen Angriff mit einer Helmkamera über Facebook zu großen Teilen live ins Internet übertragen. Davon gibt es auch ein insgesamt 17-minütiges Video, das millionenfach angeklickt wurde.

Jacinda Ardern sagte: "Wir müssen verstehen, wie Algorithmen, gefährdete Internetnutzer und extreme Netzwerke auf dem Weg zur Radikalisierung zusammenwirken, damit wir Wege finden können, positiv einzugreifen."

Der französische Präsident war von seiner Sommerresidenz Fort de Brégancon aus Mitveranstalter des Treffens. Der Kampf gegen den Terrorismus dürfe nicht auf Kosten der Werte offener Gesellschaften gehen, betonte Macron.

Die Terror-Inhalte müssten online verboten werden - gleichzeitig müsse man aber sicherstellen, dass die Grundrechte geschützt würden. Der Ruf sei gehört worden, mittlerweile würden 55 Staaten das Projekt unterstützen. Er freue sich sehr, dass sich etwa auch die USA, Estland, Tschechien oder die Slowakei dem Kampf angeschlossen hätten.

Bei dem "Appell von Christchurch" handelt es sich um einen Aktionsplan mit folgenden Maßnahmen verpflichten:

• Entwicklung von Werkzeugen, um dem Hochladen terroristischer oder gewaltextremistischer Inhalte vorzubeugen

• Bekämpfung der Ursachen von gewalttätigem Extremismus

• Verbesserung der Transparenz beim Erkennen und Entfernen von Inhalten

• Überprüfung der von den Unternehmen entwickelten und verwendeten Algorithmen, damit diese die Nutzer nicht zu gewaltextremistischen Inhalten leiten und deren Viralität verringert werden können.

Frankreich wurde in den in den vergangenen Jahren schwer vom islamistischen Terrorismus getroffen - rund 260 Menschen kamen dabei ums Leben.

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