Abstimmung läuft: Verschärft die Neuwahl die Krise in Eriwan?

In Armenien läuft die vorgezogene Parlamentswahl. Sieben Monate nach dem Ende des bewaffneten Konflikts mit Aserbaidschan um die Region Bergkarabach ist die politische Lage stark angespannt.
Regierungschef Nikol Paschinjan wird für die militärische Niederlage und die damit verbundenen Gebietsverluste von vielen verantwortlich gemacht.
Rücktrittsforderungen begegnete Paschinjan mit der Ansetzung der Neuwahl. Schärfster Konkurrent für seine Partei Bürgervertrag ist der Block Armenien um den ehemaligen Präsidenten Robert Kotscharjan. Der 66-Jährige ist in Bergkarabach geboren und will verhindern, dass Aserbaidschan die Machtverhältnisse dort zu seinen Gunsten ausweitet.
Der Einfluss des Kreml
Die Wahl dürfte auch für den Fortbestand des vom Kreml vermittelten Waffenstillstandsabkommens mit Aserbaidschan entscheidend sein.
Aus Sicht Moskaus ist Paschinjan der Garant für die im November ausgehandelte Vereinbarung, die Armenien zu spalten droht.
Der armenische Präsident Armen Sarkissjan sah sich genötigt, zu einem friedlichen Urnengang aufzurufen.