"Ganz egal welcher Impfstoff" - Verzweifelte Covid-19-Lage in Tunesien

Vor einem Impfzentrum in Tunis
Vor einem Impfzentrum in Tunis Copyright Photo : Fethi Belaid | AFP
Copyright Photo : Fethi Belaid | AFP
Von Euronews mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Viele in Tunesien warten schon seit Monaten auf eine Impfung gegen Covid-19, die Krankenhäuser im Land sind völlig überlastet.

WERBUNG

Vor einigen Impfzentren in Tunesien ist es zu chaotischen Szenen gekommen. Viele Menschen warten schon seit Monaten auf eine Impfung - in einem Land, in dem es bisher kaum Impfstoff gab und in dem die Krankenhäuser wegen der vielen Covid-19-Patientinnen und -Patienten völlig überlastet sind. In der Hauptstadt Tunis standen hunderte Menschen vor dem Kongresszentrum Schlange, um sich mit dem chinesischen Vakzin Sinopharm impfen zu lassen.

Die 36 Jahre alte Karima Mahdouni leidet an einer chronischen Krankheit. Sie sagt: "Die Corona-Lage macht mir Angst, viele Leute, die ich kenne, sind gestorben."

Auch Ines Madouri (47) möchte unbedingt geimpft werden. "Egal welcher Impfstoff, wer geimpft ist, steckt sich weniger an. Es gibt keine Toten oder Leute, die Sauerstoff brauchen oder leiden, ohne dass man ihnen helfen kann."

Vielerorts in Tunesien ist der Sauerstoff knapp. Vor einigen Krankenhäusern warten Patientinnen und Patienten auf Parkbänken darauf, dass sie aufgenommen werden.

FETHI BELAID/AFP or licensors
Vor einem Krankenhaus im Tunis warten Covid-19-Patienten auf die AufnahmeFETHI BELAID/AFP or licensors

Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt derzeit bei 376. Nur etwa acht Prozent der Bevölkerung war vollständig geimpft.

Die Leiterin des Impfzentrums, die Kinderärztin Rafla Tej Dellagi, erklärt: "Wir haben nicht nur etwa 200 Tote pro Tag, sondern die Intensivbetten mit Sauerstoffversorgung sind komplett ausgelastet. Wir müssen auf jeden Fall die Infektionsketten brechen."

Wegen schlechten Managements der Pandemie musste der Gesundheitsminister seinen Posten räumen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Tunesien: Erste Ministerpräsidentin der arabischen Welt ernannt

Tunesien: Ärzte-Abwanderung verschärft Corona-Krise

"Alarmierender Anstieg" - WHO mahnt zur Impfung gegen Masern