Rund 130 Evakuierte aus Kabul in Frankfurt gelandet

Bundeswehr-Maschine auf dem Fliegerhorst Wunstorf
Bundeswehr-Maschine auf dem Fliegerhorst Wunstorf Copyright Moritz Frankenberg/(c) Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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In Frankfurt ist am frühen Mittwochmorgen eine Lufthansa-Maschine mit rund 130 Evakuierten aus Kabul gelandet.

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Auf dem Flughafen Frankfurt am Main sind am frühen Mittwochmorgen rund 130 Personen eingetroffen, die aus Afghanistan ausgeflogen worden waren. Der von der Bundesregierung gecharterte Lufthansa-Airbus kam aus Taschkent.

Die deutschen Staatsangehörigen und afghanischen Ortskräfte waren mit einer Bundeswehr-Maschine von Kabul in die usbekische Hauptstadt gebracht worden.

"Wir evakuieren solange es geht weiter"

Das Verteidigungsministerium teilte auf Twitter mit, nunmehr seien mehr als 260 Personen aus Afghanistan ausgeflogen worden. "Und wir evakuieren solange es geht weiter", betonte das Ministerium.

Erste evakuierte Mitarbeiter der Botschaft in Kabul sind bereits zurück in Deutschland. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur landeten sie am Dienstagnachmittag mit einer Linienmaschine auf dem Berliner Flughafen Schönefeld. In der Nacht zu Montag waren sie unter den ersten 40 deutschen Staatsbürgern, die mit einem US-Flugzeug nach Doha im Golfemirat Katar ausgeflogen worden waren.

Am Dienstagabend hatte bereits Außenminister Heiko Maas (SPD) im "heute journal" des ZDF gesagt, eine weitere Maschine stehe bereit. Derzeit seien die Tore am Flughafen aber geschlossen, sobald sie geöffnet seien, werde der Betrieb fortgesetzt.

Maas gestand erneut ein, dass die Geheimdienste, sein Ministerium und er selbst die Situation in Kabul falsch eingeschätzt hätten.

Zuvor war das zweite Rettungsflugzeug der Bundeswehr mit 125 Passagieren an Bord in Taschkent in Usbekistan gelandet.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte davon gesprochen, dass schon in den vergangenen Wochen etwa 2.000 Menschen aus Afghanistan herausgeholt worden seien.

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Heiko Maas sagte weiter, man wolle so viele Staatsangehörige und Ortskräfte wie möglich, hoffentlich auch noch in den kommenden Tagen, ausfliegen.

Ein Kernteam bleibe am Flughafen und organisiere die weitere Evakuierung. Bisher seien Ausländer, die sich noch nicht am Flughafen befunden haben und auf dem Weg dorthin waren, an den Checkpoints, die die Taliban errichtet haben, durchgelassen worden.

Man sei zusammen mit den anderen Staaten dabei zu organisieren, dass auch die Ortskräfte zum Flughafen gelangen können. Für sie sei der Weg dorthin deutlich gefährlicher, denn eine Zusage, dass auch sie durch die Checkpoints gelassen werden, gebe es nicht.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums war die Landung in Kabul zunächst nicht möglich, da sich Menschen auf der Landebahn befanden.

Insgesamt hat die Bundeswehr vier Maschinen geschickt, um die Menschen zunächst nach Taschkent in Usbekistan zu bringen. Von dort sollen sie nach Deutschland fliegen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas sagte: „Es wird eine große Herausforderung werden, schon die Menschen, die betroffen sind und die wir bereit sind aufzunehmen, die in der Vergangenheit mit uns zusammengearbeitet haben, aber natürlich auch vor allem die noch in Afghanistan befindlichen deutschen Staatsbürger sicher zum Flughafen zu bekommen."

Nach Angaben der Bundeswehr wurden 491 in Afghanistan tätigen Ortskräften sowie zusätzlich fast 2000 Familienangehörigen eine Aufnahmezusage erteilt. Hinzu kommen weitere Personen, unter anderem Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen. Hunderte wurden bereits vor der jetzigen Außerlandesbringung nach Deutschland gebracht.

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