Kultur-Rückblick 2021: Schließungen, Internet-Schauen und Rückgaben

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Von Frédéric PonsardSabine Sans
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Im Frühjahr gab es einen Paukenschlag aus dem Europäischen Parlament: Man verabschiedete einen Kultur-Haushalt in Höhe von 2,4 Milliarden Euro für einen Zeitraum von sieben Jahren.

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2021 waren alle kulturellen Veranstaltungen und Orte von der Pandemie betroffen. Es gab viele digitale Reaktionen, vor allem in der Mode- und Kunstwelt, die sich in einem großen ethischen und technologischen Wandel befindet. Ein Rückblick auf ein ganz besonderes Jahr für die Kultur.

Schließungen & Corona-Einschränkungen

Das Jahr begann schlecht für europäische Theater, Museen und Galerien, die außer in Madrid alle geschlossen waren. Von London bis Paris, Rom, Berlin, Athen und Amsterdam waren die wichtigsten Kultureinrichtungen erst im Frühjahr und im Mai wieder für das Publikum geöffnet, wobei die Gesundheitsregeln am Ende des Jahres immer noch in Kraft waren.

Geldregen für die Kultur

In Coronazeiten gab es im Frühjahr einen Paukenschlag aus dem Europäischen Parlament: Man verabschiedete einen Haushalt für ein kreatives Europa in Höhe von 2,4 Milliarden Euro für einen Zeitraum von sieben Jahren. Der Betrag ist fast doppelt so hoch wie für die vorherige Periode.

Damit würdigt man die Bedeutung des Kultursektors und betrachtet ihn als ein wesentliches Gut, das auch Geld und Arbeitsplätze einbringen kann.

Modewelt im Wandel

In der Modewelt ist ein Wandel im Gange. Die als umweltverschmutzend eingestufte Branche musste sich vor allem während der Modewochen neu erfinden, in den ersten Monaten des Jahres gab es virtuelle Modeschauen.

Im September wurden die Modewochen von Mailand über Paris bis nach New York nur für kurze Zeit wieder aufgenommen: Die Schauen in diesem Winter sind durch eine neue Covid-Welle beeinträchtigt.

Kunstmarkt auf Höhenflug

Wenn es einen Sektor gibt, dem es gut geht, dann ist es der Kunstmarkt, mit Auktionen, die dieses Jahr wieder Rekorde gebrochen haben: Ein Botticelli wurde im Januar für mehr als 80 Millionen Euro verkauft. Der teuerste zeitgenössische Künstler ist Jean-Michel Basquiat, eines seiner Gemälde wurde für 10 Millionen Euro verkauft.

NFTs im Hype

Ein großer Trend in diesem Jahr ist die Explosion von NFTs (Non-fungible Token, nicht austauschbare Token), entmaterialisierte Kunstwerke, die bei Auktionen Rekorde brechen. Beeple ist ein Star der Szene, er gilt als drittwertvollster lebenden Künstler.

Rückgabe von Raubkunst

Eines der wichtigsten Ereignisse dieses Kulturjahres ist die Rückgabe von Kunstwerken an ihre Herkunftsländer, die von Kolonial- und Besatzungsmächten kolonisiert oder geplündert wurden. Großbritannien machte den Anfang mit der Rückgabe einer Bronze an Nigeria in diesem Herbst. Deutschland plant Rückgaben für 2022 und Frankreich hat in Anwesenheit von Präsident Macron 26 Kunstwerke, die vor über hundert Jahren aus Afrika geraubt wurden, an Benin übergeben.

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