Taubira ist die sechste namhaftere Kandidatin der zersplitterten französischen Linken in diesem Wahlkampf. Sie kommen in Umfragen jeweils nur auf zwischen drei und neun Prozent der Stimmen.
Die frühere Justizministerin Christiane Taubira ist indas Rennen um den französischen Präsidentenpalast eingestiegen. Am Samstag erklärte die Linkenpolitikerin (Parti radical de gauche) in Lyon ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr. Als große Themen nannte die 69-jährige Politikerin aus Französisch-Guyana Jugend, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Ökologie sowie einen stärkeren sozialen Dialog.
So verspricht Christiane Taubira allen Studierenden fünf Jahre lang 800 Euro pro Monat. Sie meint, eine neue Regierung müsse sich um die sozialen Probleme in Frankreich kümmern.
Christiane Taubira, mögliche Präsidentschafts-Kandidatin:
„Ich möchte meinen Teil, meinen ganzen Beitrag leisten, gegen Demoralisierung, Hassreden und kriegerische Reden, damit wir uns gemeinsam den alten Gefahren stellen können – also den Risiken sozialer Verwerfungen und auch den neuen Herausforderungen: Dem notwendigen und dringenden ökologischen Wandel".
ZERSPLITTERTE LINKE
Taubira ist die sechste namhaftere Kandidatin der zersplitterten französischen Linken in diesem Wahlkampf. Umfragen sprechen ihr etwa drei Prozent Unterstützung zu. Als bekannteste und aussichtsreichste Kandidaten
gelten bisher der Linke Jean-Luc Mélenchon, der Grüne Yannick Jadot sowie die Kandidatin der französischen Sozialisten, Anne Hidalgo - die aktuelle Bürgermeisterin von Paris. Sie alle kommen in den Umfragen aber jeweils auf vier bis neun Prozent der Stimmen.
Frankreich wählt im April und Mai einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin.
Taubira war während der Präsidentschaft des Sozialisten François Hollande zwischen 2012 und 2016 Justizministerin. Im Streit um eine geplante Verfassungsänderung zur Aberkennung der französischen
Staatsbürgerschaft für verurteilte Terroristen mit weiterem Pass war sie 2016 zurückgetreten. Taubira galt als Ikone des linken Flügels in der damaligen Regierung. Im Rampenlicht stand sie vor allem als engagierte Verfechterin des Gesetzes, mit dem Frankreich die Ehe für Homosexuelle öffnete. Bereits 2002 war sie Kandidatin bei den Präsidentschaftswahlen.
su mit dpa