Frankreichs Linke hat gut Lachen: Bündnis gegen Macron zum Greifen nah

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Es wäre ein Wahlbündnis historischen Ausmaßes: die traditionell zerstrittenen Parteien aus dem linken Spektrum Frankreichs scheinen sich tatsächlich zusammenzuraufen, um eine breite Front für die Parlamentswahlen zu bilden.

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In Frankreich wird ein Linksbündnis gegen den wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron für die Parlamentswahl im Juni immer wahrscheinlicher. Die Sozialistische Partei vereinbarte dazu nach eigenen Angaben mit der Linkspartei "La France Insoumise" (LFI) eine Abmachung zum gemeinsamen Antreten. Die Parteispitze der Sozialisten muss der Vereinbarung allerdings noch zustimmen.

Pierre Jouvet, der Verhandlungsführer der Sozialisten, sagte nach der letzten Gesprächsrunde vor versammelter Presse: "Ich glaube, dass wir heute nur noch wenige Stunden von einem historischen Moment entfernt sind, einem historischen Moment, auf den die linke Wählerschaft seit Jahren gewartet hat, das uns dringend aufforderte, uns zu vereinen. Wir sind Sozialisten, wir sind, und das wird in der Erklärung bekräftigt, zutiefst europäisch, zutiefst verbunden mit diesem europäischen Aufbauwerk, aber wir sind heute der Ansicht, dass Europa und die liberale Ausrichtung Europas notwendigerweise zu Veränderungen führen müssen."

Einst zersplittert, und nun vereint?

An dem Wahlbündnis unter Federführung der Linkspartei "La France Insoumise" wollen sich bereits die Kommunisten, die Grünen und andere Gruppierungen beteiligen

Manuel Bompard ist der Verhandlungsführer der LFI-Partei: "Unser gemeinsames Ziel ist, dafür zu sorgen, dass wir, wenn wir in einigen Wochen dieses Land regieren, ganz einfach das Programm umsetzen können, auf dessen Grundlage wir gewählt wurden. Dieses Programm kann im Widerspruch zu einer Reihe von europäischen Regeln oder Verträgen stehen, wir müssen die Idee annehmen, dass man manchmal einige dieser Regeln nicht einhalten oder missachten muss."

Ziel des Bündnisses ist eine linke Mehrheit in der Nationalversammlung. Jean-Luc Mélenchon, Gallionsfigur der Partei La France Insoumise, war bei der Präsidentschaftswahl nur knapp am Einzug in die Stichwahl gescheitert. Er hatte etwa 20 Prozent der Stimmen bekommen und lag damit knapp hinter der rechtsextremen Marine Le Pen.

Sollte das Linksbündnis zustande kommen und die Mehrheit auf sich vereinen, könnte Macron gezwungen sein, einen Regierungschef aus dem Lager zu ernennen. Dies wäre nach aktuellem Verhandlungsstand mit Sicherheit Mélenchon.

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