Baerbock ist das erste deutsche Regierungsmitglied, das seit Kriegsbeginn die Ukraine besucht.
Deutschland hat seine Botschaft in Kiew wiedereröffnet. Vor Ort war Außenministerin Annalena Baerbock bei dem ersten Besuch eines deutschen Regierungsmitgliedes in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion. Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte für die Unterstützung aus Deutschland und den Niederlanden.
Acht Millionen Binnenvertriebene in der Ukraine
In Butscha versprach die Außenministerin Hilfe bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen, begangen während des russischen Angriffskrieges. "Wir sind es den Opfern schuldig, dass wir die Täter zur Verantwortung ziehen", so Baerbock.
Laut Antonio Vitorino, Chef der Internationalen Organisation für Migration, brauchen mehr als 8 Millionen Binnenvertriebene in der Ukraine dringend Bargeld, Medikamente und Unterkünfte.
US-Geheimdienste rechnen mit langem Krieg
Ein eventueller russischer Erfolg im Donbas würde nach Auffassung der US-amerikanischen Geheimdienste wahrscheinlich nicht das Ende des Krieges bedeuten. Man geht noch von einer langen Kriegsdauer aus, Putin setze darauf, dass die Entschlossenheit der USA und der EU angesichts der Folgen für die eigene Wirtschaft nachlassen werde. Da sowohl Russland als auch die Ukraine glauben, dass sie ihre Ziele noch immer militärisch erreichen können, werde es zumindest kurzfristig keinen gangbaren Verhandlungsweg geben, so die US-Geheimdienstkoordinatorin bei einer Anhörung in Washington.