Getreideexporte: Lawrow fordert Ukraine auf, Häfen zu entminen

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Von Euronews mit dpa
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Selenskyj gibt Russland die Schuld daran, dass das Getreide festsitzt.

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Im Streit um die Blockade von ukrainischem Getreide in Häfen am Schwarzen Meer schieben sich Moskau und Kiew gegenseitig die Schuld zu. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte, die Ukraine weigere sich, ihre Häfen zu entminen oder anderweitig Durchfahrten von Frachtschiffen zu gewährleisten.

Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden und Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt Russland die Schuld daran: "Millionen von Menschen auf verschiedenen Kontinenten droht Nahrungsmangel, sogar Hungersnot. Dafür trägt Russland die Verantwortung. Europa durchlebt eine schwere Energiekrise. Und wir wissen nicht einmal, was Russland noch im Schilde führt."

In seiner Rede per Video bei der OECD-Konferenz in Paris forderte Selenskyj, Russland solle aus der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, ausgeschlossen werden. Der ehemalige Chef der EZB und italienische Ministerpräsident Mario Draghi erklärte auf der OECD-Konferenz: "Unsere Bemühungen, eine Nahrungsmittelkrise zu verhindern, müssen von den Schwarzmeerhäfen der Ukraine ausgehen. Wir müssen die Millionen Tonnen Getreide frei bekommen, die wegen des Konflikts dort festsitzen. Wir müssen Präsident Selenskyj die Zusicherungen geben, die er braucht, dass die Häfen nicht angegriffen werden."

Die Ukraine ist weltweit der viertgrößte Getreideexporteur und war vor dem Krieg fast schon der drittgrößte (nach Russland und den USA). 

Die Industriestaaten-Organisation OECD hatte ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft wegen des Krieges in der Ukraine am Vortag deutlich nach unten korrigiert.

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