Digitaler Kunstraub im Vatikan: Verlag bereicherte sich wohl an Lizenzen

Mit den Abbildungsrechten der vatikanischen Kunstschätze lässt sich gutes Geld verdienen.
Mit den Abbildungsrechten der vatikanischen Kunstschätze lässt sich gutes Geld verdienen. Copyright Pier Paolo Cito/AP
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Von Euronews
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Ein italienischer Verlag hat wohl unberechtigterweise hohe Summen mit den Abbildungsrechten von Kunstwerken der Vatikanischen Museen verdient.

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Die Vatikanischen Museen sind einem Medienbericht zufolge um hohe Summen betrogen worden. Wie das US-Portal "Daily Wire" berichtet, soll ein italienischer Verlag unberechtigterweise die Lizenzen der Kunstwerke für hohe Beträge verkauft haben.

Aufgeflogen sei der mutmaßliche Betrug, als eine New Yorker Anwältin für die Ausstellung eines ihrer Klienten die Abbildungsrechte vom Vatikan erwerben wollte. Über eine immersive Vatikan-Ausstellung in Boston gelangte sie an den Verlag "Scripta Maneant", der die Rechte für diese Ausstellung in angeblicher Zusammenarbeit mit dem Vatikan bereitgestellt hatte.

Der Verlag forderte eine halbe Million

Für die Abbildungsrechte forderte der italienische Verlag rund 510.000 Euro, wovon ein Teil angeblich über den Vize-Direktor der Vatikanischen Museen, Paolo Nicolini, an den Vatikan fließen sollte. Als die Anwältin einen Nachweis für diese Zusammenarbeit sehen wollte, forderte der Verlag vorab eine Anzahlung von rund 77.000 Euro.

Vize-Direktor Nicolini gab gegenüber dem "Daily Wire" an, dass es zwar einen Vertrag mit "Scripta Maneant" aus dem Jahr 2015 gebe, der sei allerdings nur für ein Projekt gültig gewesen und erlaube dem Verlag nicht, mit den Rechten der Kunstwerke des Vatikans Geld zu verdienen.

Der Vatikan wusste nichts von der Ausstellung in Boston

"Lighthouse Immersive", die Firma, die in Boston die Vatikan-Ausstellung betrieben hatte, warb vorab im Internet damit, das immersive Erlebnis "in Zusammenarbeit mit dem Vatikan" erstellt zu haben. Nicolini verkündete jedoch, von der Ausstellung nichts gewusst zu haben und beteuerte, dass keine Verträge zwischen "Lighthouse Immersive" und den Vatikanischen Museen existieren würden, die dem Unternehmen das Betreiben der Ausstellung erlaubt hätten.

Ein Mitarbeiter von "Lighthouse Immersive" berief sich gegenüber dem "Daily Wire" auf einen Vertrag mit "Scripta Maneant", der ihnen die Abbildungsrechte zugesichert habe.

Der Geschäftsführer von "Scripta Maneant" spricht währenddessen von einem Missverständnis und droht, zu klagen. Er habe nie behauptet, Bilder der Vatikanischen Museen lizensieren zu können.

Weitere Quellen • Daily Wire

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