Hacker-Angriff auf Vatikan? Kreml spricht von "russophobem Papst"

Papst Franziskus während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz, 30.11.2022
Papst Franziskus während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz, 30.11.2022 Copyright Andrew Medichini/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
Von euronews
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In einem Interview hatte Franziskus angebliche Grausamkeit tschetschenischer und burjatischer Soldaten angeprangert. Kurz danach versuchten Unbekannte, auf die Website des Vatikan zuzugreifen. Besteht ein Zusammenhang?

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Nach einem möglichen Hackerangriff auf die Internetseite des Vatikan ist diese vom Netz genommen worden. Zuvor hatte sich Papst Franziskus kritisch über die angeblichen Grausamkeit tschetschenischer und burjatischer Soldaten als Teil der russischen Armee geäußert. Beobachter vermuten einen Zusammenhang.

Der Heilige Stuhl teilte mit, Ermittlungen hätten bereits begonnen. "Technische Untersuchungen sind im Gange, da es anormale Zugriffsversuche auf die Website gab", sagte Vatikansprecher Matteo Bruni.

Äußerungen in Interview

In einem Interview mit dem katholischen Magazin America hatte Franziskus mit Blick auf in der Ukraine kämpfende Soldaten gesagt: "Im Allgemeinen sind die Grausamsten vielleicht diejenigen, die zu Russland gehören, aber nicht der russischen Tradition angehören, wie die muslimischen Tschetschenen, die buddistischen Burjaten und so weiter."

Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sprach von einem "russophoben Papst". Der russische Botschafter beim Heiligen Stuhl äußerte sich empört. In der Vergangenheit hatte sich der Vatikan als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine angeboten. Erst kürzlich hatte er erneut zum Dialog aufgerufen: 

Lawrow: unchristliche Äußerungen

Außenminiser Sergei Lawrow reagierte am Donnerstag:

„Papst Franziskus ruft zu Verhandlungen auf, aber er hat kürzlich eine sehr unverständliche, überhaupt nicht christliche Erklärung abgegeben, in der er zwei Nationalitäten Russlands hervorhob, von denen Gräueltaten ausgehen könnten." Der Vatikan habe im Nachgang von einem Missverständnis gesprochen. Das aber helfe nicht weiter, so Lawrow.

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