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"Nicht mehr zu heilende Immunschwäche": Lauterbach löst Covid-19-Debatte aus

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor den Folgen von Covid-19
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor den Folgen von Covid-19 Copyright Britta Pedersen/(c) Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Euronews mit Rheinische Post, AP
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Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt im Interview mit der Rheinischen Post vor dramatischen Folgen mehrfacher Infektionen mit dem Coronavirus. Covid19 könne zu "unheilbarer Immunschwäche" führen. Es folgt eine kontroverse Debatte.

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In Deutschland warnt Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor den Folgen mehrfacher Infektionen mit dem Coronavirus. Die Aussagen des Mediziners im Interview mit der Rheinischen Post sorgen für heftige Diskussionen.

Lauterbach spricht davon, dass es "bedenklich" sei, was Menschen mit mehrfachen Corona-Infektionen durchmachten. Er sagt: "Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer nicht mehr zu heilenden Immunschwäche zu tun haben. Das kann ein Risikofaktor für die Entstehung von chronischen Erkrankungen sein, angefangen bei Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zur Demenz. Wie gesagt, das ist noch nicht sicher, wird intensiv erforscht. Ich verfolge die Studien und diskutiere mit Experten. Das zeigt: Wenn jemand nach zwei Infektionen ein stark gealtertes Immunsystem hat, ist es ratsam, dass er weitere Covid-Infektionen vermeidet."

Es gibt auch Kritik an Lauterbachs Aussage. So schreibt der Virologe Jochen Schmidt-Chanasit auf Twitter zu der Warnung: "Welche belastbaren Daten gibt es dazu, um diese Aussage so zu tätigen?"

Die australische Virologin und Politikerin Monique Ryan hat auf Twitter eine in der Fachzeitschrift NATURE veröffentlichte Studie geteilt, in der auf zahlreiche Komplikationen durch wiederholte Infektionen mit dem Coronavirus hingewiesen wird. Sie schreibt dazu: "Der beste Weg, LongCovid zu vermeiden, ist eine Covid-infektion zu vermeiden."

Der Coronavirus-Experte Eric Topol, der auch an der in NATURE publizierten Studie mitgearbeitet hat, erklärt, dass der Nutzen einer Impfung zur Vorbeugung von #LongCovid, eine ~40%ige Reduktion bedeutet - in Bezug auf mehrere Organsysteme einschließlich Lunge, Neurologie, Diabetes.

Die Psychologin Bettina Grande fordert den Gesundheitsminister dazu auf die "Immunschwäche" anders einzuordnen. Sie fragt in einem Tweet: "Wann nennen Sie das Kind beim Namen, @Karl_Lauterbach? Mit dem Vorhandensein des Kardinalsymptoms von #MECFS, der Post Exertional Malaise #PEM, sollten wir statt von #LongCovid oder einer "unheilbaren Immunschwäche" von ME/CFS sprechen!" 

ME/CFS ist eine schwere neurologische Erkrankung. Die Abkürzung steht für Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom. Weltweit sind laut der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS etwa 17 Mio. Menschen betroffen. In Deutschland sind es geschätzt bis zu 250.000, darunter 40.000 Kinder und Jugendliche.

Der Leiter der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Stefan Kluge kommentiert Lauterbachs Interview mit den Worten: "Unheilbare Immunschwäche nach Infektionen? Man sollte sich in der Kommunikation wirklich auf validierte, klinische Studien beziehen. Aber natürlich bleibt es wichtig, Infektionen zu vermeiden."

In dem Interview erklärt Karl Lauterbach auch, dass die Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen in Deutschland bis zum 7. April beibehalten werde, weil es gelte ältere Menschen und unter chronischen Erkrankungen Leidende zu schützen.

Die Maskenpflicht bei der Deutschen Bahn entfällt am 2. Februar.

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