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Kampf gegen Wassermassen und Schlamm: Menschen in Norditalien sind verzweifelt

Rettungsmaßnahme in Faenza
Rettungsmaßnahme in Faenza Copyright Luca Bruno/AP Photo
Copyright Luca Bruno/AP Photo
Von Euronews mit dpa
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Nach den schweren Überschwemmungen kehren viele Italiener:innen in ihre Häuser zurück. Dort stehen sie tief im Schlamm. Den Betroffenen bietet sich ein Bild der Verwüstung. Und die nächsten Niederschläge kündigen sich bereits wieder an.

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Nach den extremen Unwettern im Norden Italiens haben in den betroffenen Gebieten die Aufräumarbeiten begonnen. In der Region Emilia-Romagna sind rund 20.000 Menschen obdachlos, Dutzende Städte und Dörfer kämpfen jetzt gegen den Schlamm.

Inzwischen stieg die Zahl der Toten auf 13, nachdem am Donnerstag unter anderem die Leichen einer Frau und eines Mannes in dem Ort Russi in der Provinz Ravenna gefunden wurden, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos meldeten. Manche Politiker sprechen von einer "Apokalypse".

Luca Bruno/AP Photo
Ein Paar geht durch die Fluten in LugoLuca Bruno/AP Photo

Problem durch extreme Trockenheit der vergangenen Monate

Vielerorts herrscht Fassungslosigkeit über das Ausmaß der Zerstörungen. Ein Anwohner der Stadt Lugo, östlich von Bologna erklärt, so etwas "in all den Jahren" noch nie gesehen zu haben.

Italien erlebt die größte Flutkatastrophe seit rund 100 Jahren. Im Norden des Landes herrschte in den vergangenen Monaten eine große Dürre und Trockenheit. Die plötzlichen und sintflutartigen Regenfälle konnte der Boden dann nicht aufnehmen, erklärt Regionalpräsident Stefano Bonaccini. In Faenza schimpft ein Passant, dass die Flussbetten "seit vielen Jahren nicht gereinigt" worden sein, "kein Wunder, dass das Wasser nicht abfließen konnte. Die Verantwortlichen gehörten "bestraft", so der Mann.

Sorgen vor Folgen für Tourismus

Faenza in der Provinz Ravenna ist eine der am stärksten betroffenen Gemeinden. Mindestens 23 Flüsse traten nach Behördenangaben in der ganzen Region über die Ufer. Der Lamone fließt durch Faenza, bei den vorigen Unwettern Anfang Mai hatten die Dämme noch gehalten.

Wegen der Überschwemmungen brach vielerorts das Strom- und Mobilfunknetz zusammen. Auch viele Trinkwasserleitungen wurden in Mitleidenschaft gezogen. In Castel Bolognese, gut fünf Kilometer von Faenza entfernt, steht ein Tankwagen der Feuerwehr vor der Sporthalle und verteilt Trinkwasser. Leute mit Plastik- und Glasflaschen stehen an, um sich Wasser zu holen und mit nach Hause zu nehmen.

In vielen Orten, die besonders vom Tourismus leben, denkt man jetzt schon an die kommenden Monate. Die Sorge ist groß, dass die Aufräumarbeiten nicht rechtzeitig vor der Sommersaison fertig werden könnten.

Forderung nach neuen Sicherheitskonzepten

Der italienische Zivilschutz-Minister Nello Musumeci betonte, dass aufgrund der immer extremeren Wetterlagen, Trockenheit auf der einen und Unwetter auf der anderen Seite, ganz neue Konzepte hermüssten, um bewohnte Gebiete sicherer zu machen. Acht bis zwölf Monate könne es dauern, bis solche Pläne ausgearbeitet sind, sagte der Minister.

Für die nächsten Tage ist neuer Regen angekündigt in den Gegenden rund um die betroffenen Städte wie Faenza, Ravenna, Forlì und Cesena.

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