Polens Ministerpräsident zeigt sich besorgt und warnt vor einem "hybiden Angriff" auf sein Land, nachdem sich mehr als 100 russische Wagner-Söldner von Belarus aus der polnischen Grenze genähert haben.
Laut Polens Regierung haben sich mehr als 100 russische Wagner-Kämpfer von Belarus kommend der polnischen Grenze genähert. Warschau sieht dies als eine Bedrohung. Der Regierungschef spricht von einem Schritt in Richtung hybridem Angriff auf polnisches Gebiet.
Sollen Wagner-Söldner Polen destabilisieren?
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki äußerte sich am Samstag beim Besuch einer Waffenfabrik in Gliwice (auf deutsch auch: Gleiwitz). Er sagte: "Dies ist zweifellos ein Schritt in Richtung auf eienen hybriden Angriff auf polnisches Territorium. Sie werden wahrscheinlich als belarussische Grenzschützer getarnt sein und illegalen Einwanderern helfen, nach Polen zu gelangen, um Polen zu destabilisieren."
Die Regierung in Warschau fürchtet, dass die Wagner-Söldner die Migrationskrise verschärfen könnten.
Nach dem Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gegen Russlands Armeeführung trainieren seine Söldner die Armee in Belarus. Wieviele seiner Männer - die zuvor in der Ukraine gekämpft haben - sich tatsächlich in Polens Nachbarland aufhalten, ist unklar.
Prigoschin selbst soll sich zeitweise in Belarus aufgehalten haben, zuletzt führte er aber in St. Petersburg Gespräche mit Vertretern afrikanischer Staaten. Offiziell hat der Kreml nach dem Marsch auf Moskau die Wagner-Gruppe aufgelöst, doch in mehreren Ländern Afrikas sind die Söldner weiter für Russlands Regierung im Einsatz.