Rote Karte für Rubiales: Spaniens Nationalspieler verurteilen Verhalten von Verbandschef

Eine Frau hält eine rote Karte hoch, während einer Solidaritätskundgebung mit Jennifer Hermoso
Eine Frau hält eine rote Karte hoch, während einer Solidaritätskundgebung mit Jennifer Hermoso Copyright Emilio Morenatti/AP
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Von Euronews mit dpa, AP
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Im sogenannten Kuss-Skandal haben sich die Spieler der spanischen Nationalmannschaft mit ihren Kolleginnen solidarisiert und den Chef des Fußballverbands Luis Rubiales kritisiert.

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Spaniens Fußball-Nationalspieler haben im Kuss-Skandal das Verhalten ihres Verbandspräsidenten Luis Rubiales verurteilt. Noch vor dem Training traten die Kapitäne des Teams am Montag im Pressekonferenzraum in Las Rozas bei Madrid vor die Medien. In einem Statement, das Álvaro Morata vorlas, wollten sie sich zu Themen äußern, die dem Image des spanischen Fußballs geschadet hätten.

"Wir wollen das Verhalten von Herrn Rubiales zurückweisen, das aus unserer Sicht inakzeptabel war und der Institution, die von ihm vertreten wird, nicht gerecht wird", sagte Morata.

Der 46 Jahre alte Rubiales hatte nach dem WM-Triumph der Spanierinnen bei der Siegerehrung in Sydney Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Trotz massiver Kritik und Rücktrittsforderungen lehnte er es bisher ab, seinen Posten aufzugeben. Vom Fußball-Weltverband wurde Rubiales allerdings für 90 Tage suspendiert.

Er selbst hatte bei einer außerordentlichen Generalversammlung des Verbandes gekontert und von einem «falschen Feminismus» gesprochen, der ihn zur Strecke bringen wolle. Rubiales meinte auch, der Kuss sei in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hat dem widersprochen.

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Luis Rubiales küsst Jennifer Hermoso während der Siegerinnen-Ehrung bei der Fußball-WM für Frauen in Australien.AP Photo

Spaniens Männer-Team beglückwünschte die Frauen noch einmal zu dem WM-Gewinn und sprach von einem Meilenstein und einem Triumph von unschätzbarem Wert. Sie drückten zudem ihre Solidarität aus, nachdem der Frauen-Erfolg durch den Vorfall getrübt worden sei. Bei Bekanntgabe des Statements waren alle Spieler dabei.

Seitdem hat es mehrere Demos und Solidaritätskundgebungen mit Jennifer Hermoso gegeben - wie Anfang dieser Woche in Barcelona mit hunderten Demonstrierenden, die lila Fahnen gehisst haben - die Farbe der feministischen Bewegung in Spanien.

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