Schmerzhafte Pflicht: Angehörige der Opfer des Hamas-Angriffes müssen Leichen identifizieren. Eine Militärärztin berichtet von Anzeichen schwerer Misshandlungen.
Seit Tagen plagt Israel Nati die Ungewissheit: Wo ist sein Vetter? Vermutet wird, dass er zu den rund 1400 Opfern der Hamas zählt, doch bislang wurde seine Leiche nicht gefunden. Auf einem Stützpunkt der israelischen Armee werden die Toten identifiziert.
„Sie haben uns gesagt, dass sie ihn dank seines Eherings gefunden haben, aber es stellte sich heraus, dass er es nicht war. Wir haben gesagt, dass er Tätowierungen hat, aber sie finden ihn nicht. Wir wissen nichts! Es sind schon zehn Tage vergangen", so Nati.
„Weiteres Grausen setzt ein"
Der Zustand mancher Leichen lasse erahnen, was sich beim Angriff der Hamas abgespielt habe, berichtet eine Militärärztin: „Immer wenn wir glauben, schon alles gesehen zu haben, gibt es etwas, das uns erschüttert. Weiteres Grauen setzt ein. Wir haben zerstückelte Leichen gesehen: Mit fehlenden Füßen, Armen und Händen. Die waren abgetrennt worden", sagt sie.
Hunderte Leichen müssen auf dem Stützpunkt noch Namen zugeordnet werden, ehe sie den Angehörigen übergeben werden können, um die sterblichen Überreste zu bestatten.