Feuerpause hält, aber: Ignorieren Zivilisten in Gaza Warnungen?

Zivilisten begutachten Schäden in Gaza-Stadt am 24.11.2023
Zivilisten begutachten Schäden in Gaza-Stadt am 24.11.2023 Copyright Mohammed Hajjar/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa, AP
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Auch während der Waffenruhe sollen Zivilisten laut der israelischen Armee den Norden von Gaza meiden. Eine entsprechende Warnung, die mit Flugblättern unterstrichen wurde, scheint nicht durchgängig Wirkung zu zeigen.

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Die seit Freitagmorgen geltende Waffenruhe zwischen der israelischen Armee und der radikal-islamischen Hamas scheint zu halten. Aus dem Gazastreifen gab es zunächst keine Berichte über neue Kampfhandlungen.

Im Süden von Gaza kehrten viele Menschen in ihre Wohngebiete zurück. Viele hatten sich augenscheinlich in Trümmerwüsten verwandelt.

Die Geflüchtete Umm Ibrahim Asfour stand vor den Überresten ihrer Wohnung östlich von Chan Yunis und wusste nicht weiter: "Es ist schwer in Worte zu fassen, wie wir uns fühlen und was wir sehen. Die Szenen sind entsetzlich. Wären wir von einem Tsunami getroffen worden, wäre es nicht so schlimm gewesen.

Ignorieren viele Zivilisten Warnungen aus Israel?

Mit abgeworfenen Flugblättern warnte Israel Zivilisten in Gaza vor einer Rückkehr in den Norden des Küstenstreifens und kündigte Blockaden an. Trotzdem schienen sich Hunderte Menschen auch zu Fuß auf den Weg zu machen.

Fraglich ist weiterhin, ob das Rote Kreuz Zugang zu den ungefähr 200 Geiseln bekommt, die noch in Gaza festgehalten werden. Unter ihnen sind auch mehrere Deutsche. In Tel Aviv versammelten sich erneut Angehörige von Geiseln vor einer großen Fotowand mit Porträts der Festgehaltenen.

Unter ihnen Dr. Tali Gazit, Dozentin an einer Universität: "Ich hoffe, dass alle Geiseln irgendwann freigelassen werden und dass alle Familien ihre Angehörigen umarmen können. Ich denke, nur dann können wir sagen, dass wir aus dieser Situation, dieser schrecklichen Situation, herausgekommen sind."

Tanklastwagen rollen vermehrt

Die Waffenruhe ermöglichte die Lieferung von Treibstoff und dringend benötigter Hilfsgüter in den Gazastreifen.

Israel hat zugestimmt, während der Feuerpause täglich 130.000 Liter Treibstoff zu liefern - das ist jedoch nur ein kleiner Teil des geschätzten täglichen Bedarfs von mehr als einer Million Litern in Gaza.

Trotzdem hat die funktionierende Vereinbarung etwas Erleichterung für die 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen gebracht, nach wochenlangen Bombardierungen des israelischen Militärs.

1,7 Millionen Menschen in dem Gebiet sind nach Angaben der Vereinten Nationen Binnenflüchtlinge.

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