Die Außenminister der Ukraine, Estlands, Lettlands und Litauens haben das OSZE-Gipfeltreffen in Skopje wegen erwarteter Teilnahme des russischen Außenministers boykottiert.
Skopje, Mazedonien: Am Mittwoch haben sich Spitzendiplomaten aus 50 Ländern zum Gipfeltreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) versammelt. Das Treffen soll am Donnerstag beginnen. Die Außenminister der Ukraine, Estlands, Lettlands und Litauens boykottierten es, weil auch der russische Außenminister Sergej Lawrow daran teilnehmen will.
Russland ist eines der 57 Mitglieder der Organisation
US-Außenminister Antony Blinken war nur kurz in der nordmazedonischen Hauptstadt und reiste gleich nach Israel weiter. Ein Zusammentreffen mit Lawrow, der am späten Mittwochabend in Skopje erwartet wurde, fand nicht statt.
Nordmazedonien, ein NATO-Mitglied das aktuell den Vorsitz der Organisation innehält, setzte kurzzeitig sein Flugverbot für Russland aus, damit Lawrow einreisen konnte. Im September war er außerdem in New York, um an der UN-Vollversammlung teilzunehmen.
Wichtige Themen und große Sicherheitsvorkehrungen
Auf dem OSZE-Gipfeltreffen soll darüber entschieden werden, ob Malta nächstes Jahr den Vorsitz der OSZE übernimmt. Weitere Entscheidungen betreffen den OSZE-Haushalt und die Besetzung von Schlüsselpositionen.
Die Sicherheitsvorkehrungen während des Treffens in Skopje sind hoch. Die Polizei riegelte die Sporthalle ab, in der das Treffen stattfindet.
Die mazedonische Regierung hat den Donnerstag zum Feiertag für den öffentlichen Dienst und die Schulen erklärt. Damit soll der Verkehr reduziert werden.
Die OSZE hat 57 Mitgliedsstaaten und wurde 1975 während des Kalten Krieges gegründet, um Spannungen zwischen Ost und West abzubauen. Sie hat als Dialogplattform in den vergangenen Jahren besonders an Bedeutung gewonnen.