Serbien: Flüchtlinge aus Russland möchten in die EU

Gedenken an Alexei Nawalny in Belgrad - viele Russinnen und Russen leben in Serbien
Gedenken an Alexei Nawalny in Belgrad - viele Russinnen und Russen leben in Serbien Copyright Darko Vojinovic/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Heilika LeinusEuronews Serbia
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Zurzeit leben im westlichen Balkanstaat 150.000 Russen und 16.000 Ukrainer. Einige von ihnen reisten weiter nach Westeuropa, andere blieben.

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Tausende ukrainische und russische Flüchtlinge sind seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren nach Serbien geflohen. Zhenya kam nur wenige Wochen nach Kriegsbeginn aus der Oblast Sachalin im Osten Russlands, und ließ sich in der Universitätsstadt Novi Sad im Nordwesten Serbiens nieder.

Viele Russen schämen sich für den Krieg

Zhenya ist nicht stolz auf den Krieg in der Ukraine, ganz im Gegenteil. „Als der Krieg begann, ging es uns sehr schlecht. Wir weinten mehrere Tage lang. Ich fühlte mich wie in einem Käfig“, beschrieb sie ihre Lage nach dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022. „Ich fühle mich vielleicht nicht schuldig, aber verantwortlich dafür, dass mein Land in meinem Namen Menschen aus einem Nachbarland tötet“, sagte sie.

Weil die russischen Staatsbürger in der Europäischen Union ein Visum brauchen, können sie nicht in die Europäische Union weiterreisen, obwohl viele von ihnen es gerne möchten. Das ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass die meisten Flüchtlinge in Serbien aus Russland kommen.

Ukrainer möchten zurück nach Hause

Die in Serbien verbliebenen Ukrainer wollen in ihr Land zurückkehren. Sie sehnen sich nach ihren Familien und Freunden, die in der Ukraine geblieben sind. Ivanna Korniikos Mann wohnt derzeit in Kiew, nachdem er ein Jahr lang an der Front gekämpft hat. Sie möchte zu ihrem Mann, kann aber wegen dem russischen Angriffskrieg zurzeit nicht in die Ukraine reisen.

„Ich habe meinen Mann seit zwei Jahren nicht gesehen. Ich lebte mit meiner Mutter und meiner Schwester in der Stadt Kamenjec-Podoljski. Es ist schön in Serbien, aber zu Hause ist es schöner.“ In einer ähnlichen Lage befinden sich viele Ukrainerinnen, deren Männer an der Front kämpfen oder ihr Heimatland wegen dem Krieg nicht verlassen dürfen.

Viele Flüchtlinge aus der Ukraine reisen weiter in die Europäische Union, um sich dort bis zum Ende des Krieges niederzulassen. Offiziellen Zahlen zufolge sind bisher etwa 80.000 ukrainische Flüchtlinge über Serbien in die Europäische Union gereist.

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